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Author(s): Jikeli, Günther
Date: 2024
Author(s): Arnold, Sina
Date: 2023
Abstract: Demonstrationen zum Nahostkonflikt, Übergriffe von Geflüchteten auf Jüdinnen und Juden – bei solchen Ereignissen steht oft die Frage im Mittelpunkt: Ist Antisemitismus unter Muslim*innen oder unter Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark verbreitet? Gibt es einen „importierten Antisemitismus“?

In der gesamten Gesellschaft ist Antisemitismus weit verbreitet – dazu liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Weniger Forschungsergebnisse gibt es hingegen zur Frage, wie verbreitet Antisemitismus unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist. Das Gleiche gilt für die über fünf Millionen Muslim*innen in Deutschland.

In einer MEDIENDIENST-Expertise stellt die Antisemitismusforscherin Dr. Sina Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema vor und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Journalist*innen ab.

Antisemitische Einstellungen: Gemischte Ergebnisse aus der Forschung
Die Forschung kommt insgesamt zu einem gemischten Ergebnis: Je nachdem, um welche Ausprägungen des Antisemitismus es geht, weisen Personen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen höhere oder geringere antisemitische Einstellungen auf als Personen ohne Migrationshintergrund und Nicht-Muslim*innen:

Beim klassischen Antisemitismus ist die Forschungslage bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund widersprüchlich: Manche Studien finden höhere, manche niedrigere und manche gleiche Werte im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter Muslim*innen ist die Forschungslage klarer: Sie weisen allgemein höhere Zustimmungswerte zu klassischem Antisemitismus auf als Nicht-Muslim*innen.
Sekundärer Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund weniger weit verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen gibt es kaum Unterschiede.
Israelbezogener Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen weiter verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Muslim*innen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen.
Die Forschung zeigt außerdem: Die Kategorie "Migrationshintergrund" ist nur bedingt aussagekräftig. Ein wichtiger Faktor für antisemitische Einstellungen ist die Aufenthaltsdauer: Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen schwindet, je länger Personen in Deutschland leben. Laut Arnold erlernen sie eine "soziale Norm gegen Antisemitismus" und kommen an Schulen mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kontakt, was sie möglicherweise für das Thema sensibilisiere. Eine weitere Rolle spielt, ob Personen eingebürgert wurden und aus welchem Herkunftsland und welcher Region sie kommen.
Antisemitischen Handlungen: Meistens rechte oder rechtsextreme Tatmotivation
Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Einstellungen, sondern findet auch Ausdruck in Handlungen, etwa in Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) unterschiedet bei der Erfassung antisemitischer Straftaten grundsätzlich nicht nach Migrationshintergrund oder Glaubenszugehörigkeit, sondern nur nach der politischen Einstellung. Die Polizei geht dabei zum Großteil von rechtsextremen Täter*innen aus – bei den rund 3.000 erfassten antisemitischen Straftaten 2021 von rund 84,3 Prozent rechtsextremen Täter*innen. An der Einordnung gibt es aber Kritik. Bei 4,2 Prozent der Vorfälle wird "ausländische Ideologie" als Motiv vermutet. Rund 1,9 Prozent der Vorfälle werden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet, was vor allem auf „islamistisch motivierten Terrorismus/Extremismus“ verweist.Quelle

Zudem gibt es die Jahresübersicht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS e.V.). Sie sammelt antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Sie enthält zwar nicht die Staatsbürgerschaft möglicher Täter*innen, aber wenn möglich deren politisch-weltanschaulichen Hintergrund. Von den 2.738 im Jahr 2021 registrierten Fällen wurden 17 Prozent als "rechtsextrem/rechtspopulistisch" eingestuft, 16 Prozent als "verschwörungsideologisch", 9 Prozent der Fälle dem antiisraelischen Aktivismus zugeordnet und 1 Prozent dem "islamisch/islamistischen" Milieu.Quelle

Auch die Wahrnehmung der Betroffenen, also Juden und Jüdinnen in Deutschland, kann einen Hinweis darauf geben, von wem antisemitische Handlungen ausgehen.

In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte von 2018 nahmen in Deutschland 41 Prozent der befragten Juden und Jüdinnen, die persönliche Diskriminierungserfahrungen gemacht hatten, bei Täter*innen einen "extremist Muslim view" an. Unklar ist hier, aufgrund welcher Eigenschaften diese Einordnung vorgenommen wurde, und ob Stereotype eine Rolle gespielt haben könnten.Quelle
Eine weitere Umfrage unter 553 Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigte 2017, dass 70 Prozent Sorge hatten, "dass der Antisemitismus in Deutschland zunehmen wird, weil viele Flüchtlinge antisemitisch eingestellt sind". 58 Prozent fühlen sich "in Deutschland als jüdische Person zunehmend unsicher aufgrund der derzeitigen Zuwanderung nach Deutschland". Stärkere Sorgen bereiten rechtspopulistische Strömungen (75 Prozent) und der Alltagsantisemitismus. 84 Prozent der Befragten finden, dass "der Antisemitismus auch ohne Flüchtlinge ein Problem in Deutschland ist."Quelle
Date: 2022
Abstract: Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 3.028 antisemitische Straftaten erfasst. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Erfassung in der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2001. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl nur um einen Ausschnitt, da sich das Problem des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft nicht allein auf Straftaten reduzieren lässt. So wichtig es natürlich ist, dass jede antisemitische Straftat entschlossen und mit allen rechtsstaatlichen Möglichkeiten verfolgt wird, muss der Kampf gegen Judenhass in einem breiten Kontext verstanden und adressiert werden. Denn die antisemitischen Vorfälle sind Ausdruck und Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Klimas, in welchem antisemitische Stereotype und Ressentiments weit verbreitet und akzeptiert sind. Neben den Straftaten kommt eine große Zahl antisemitischer Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze hinzu, wie sie der Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) jährlich in seinem Bericht dokumentiert. Zudem gilt es zu bedenken, dass sowohl die Straftaten als auch die von RIAS dokumentierten Vorfälle nur jene sind, die zur Anzeige gebracht beziehungsweise gemeldet wurden. Die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) kam im Jahr 2018 im Rahmen einer Befragung von Jüdinnen und Juden in zwölf europäischen Ländern zu dem Ergebnis, dass überhaupt nur 20 Prozent der Betroffenen antisemitische Straftaten zur Anzeige bringen oder anderweitig melden. Es ist also davon auszugehen, dass die Dunkelziffer nochmals erheblich höher ist.

Aufgrund dieser Erkenntnisse hat das American Jewish Committee (AJC) das Institut für Demoskopie Allensbach (IFD) mit der vorliegenden repräsentativen Umfrage beauftragt.

Und die Ergebnisse sind erneut ein Grund zur Sorge. Zwar zeigen die Daten nicht, dass antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung stark zugenommen haben, dennoch bestätigen sie, dass ein beachtlicher Teil der deutschen Bevölkerung antisemitische Stereotype und Ressentiments teilen, wie es seit Jahren konstant in anderen Umfragen nachgewiesen wurde. Dabei haben wir auch untersuchen lassen, wie verbreitet diese Einstellungen unter den Wählerinnen und Wählern der sechs im Bundestag vertretenen Parteien sind. Die Ergebnisse verdeutlichen abermals, dass Antisemitismus nicht allein ein Problem der politischen Ränder ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft tief verankert ist. Hier sind deshalb ausnahmslos alle demokratischen Parteien gefordert, diese Realität anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Auch deswegen können wir nur davor warnen, dass das Thema Antisemitismus als Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzungen genutzt wird. Die demokratischen Parteien sollten es vielmehr als ihre Aufgabe begreifen, über sonstige politische Differenzen hinaus zusammenzustehen und Antisemitismus gemeinsam entschlossen zu bekämpfen.

Im Gegensatz zu vielen bisherigen Studien haben wir im Rahmen dieser Untersuchung auch die Einstellungen von Musliminnen und Muslimen in Deutschland abgefragt. Ausschlaggebend waren hierbei nicht zuletzt die antisemitischen Ausschreitungen hierzulande im Mai 2021 während der israelischen Selbstverteidigungsmaßnahmen gegen den Raketenbeschuss der islamistischen Terrororganisation Hamas. Wenngleich es in der Vergangenheit immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen vor dem Hintergrund derartiger Auseinandersetzungen gekommen ist, so waren jene im vergangenen Jahr nicht nur erheblich gewalttätiger, sondern es zogen zum ersten Mal anti-israelische Demonstrationen in verschiedenen Städten gezielt vor Synagogen. Nur das Eingreifen der Polizei, wenn auch zum Teil verspätet, konnte Schlimmeres verhindern. Im Zuge dieser Proteste kam es zu zahlreichen antisemitischen Vorfällen, Bedrohungen und körperlichen Angriffen. Allerdings hat sich die quantitative Sozialforschung, zumindest in Deutschland, diesem Phänomen bisher nur unzureichend gewidmet. Dies ist umso überraschender, da in der bereits erwähnten Studie der FRA befragte Jüdinnen und Juden in Deutschland auf die Frage, welchem Spektrum sie den schlimmsten antisemitischen Vorfall, der ihnen in den letzten 5 Jahren widerfahren ist, zuordnen, mit 41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“ angaben. Unter den zwölf befragten Ländern war dies der höchste Wert in dieser Kategorie. Und die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage bestätigen, dass antisemitische Stereotype und Ressentiments in dieser Bevölkerungsgruppe durchgängig deutlich stärker vertreten sind als im Bevölkerungsdurchschnitt. Wie die Umfrage aber auch belegt, bedeutet dies selbstredend nicht, dass Antisemitismus allein ein Problem der muslimischen Community ist. Allerdings kann dieses immense Problem auch nicht ausgeblendet werden, wenn der Kampf gegen Antisemitismus erfolgreich sein soll.

Date: 2021
Abstract: Eine internationale Mobilisierung des israelbezogenen Antisemitismus durch Organisationen, die der islamistischen Muslimbruderschaft und den Terrorgruppen Hamas und PFLP nahestehen oder mit ihnen sympathisieren, bildete den Hintergrund für zahlreiche Gewaltvorfälle und Bedrohungen von Jüdinnen_Juden im vergangenen Mai. Viele antisemitische Vorfälle ereigneten sich im Umfeld antiisraelischer Versammlungen, doch war für jüdische Communities die Bedrohung durch Antisemitismus vielfältig im Alltag spürbar. Dies geht aus dem gemeinsamen Bericht des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. (Bundesverband RIAS) und des Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA) über antisemitische Vorfälle im Kontext der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten im Mai 2021 hervor.

Der Bericht „Mobilisierungen von israelbezogenem Antisemitismus im Bundesgebiet 2021” befasst sich mit der internationalen und bundesweiten Mobilisierung von israelbezogenem Antisemitismus im Mai 2021 sowie mit den zwischen dem 9. und 24. Mai 2021 bekannt gewordenen antisemitischen Vorfällen in Deutschland im Zeitraum des bewaffneten Konflikts zwischen der Hamas und Israel.

Die Analysen des Forschungsinstituts IIBSA zeigen eine breite Mobilisierung des Antisemitismus, die von links/antiimperialistischem Spektrum über die politische Mitte bis hin zu nationalistischen, neonazistischen und islamistischen Milieus reichte. Verschiedene internationale Akteur_innen und ihre Sympathisant_innen waren an der Aufstachelung von antisemitischem Hass, Gewalt oder Terrorismus beteiligt, etwa die Palästinensische Front zur Befreiung Palästinas (PFLP), die Millî Görüş-Bewegung, die Grauen Wölfe und das türkische Präsidium für religiöse Angelegenheiten, Diyanet. Eine besondere Rolle nahmen hierbei bereits im Vorfeld der kriegerischen Auseinandersetzung Organisationen ein, die der islamistischen Muslimbruderschaft und den Terrorgruppen Hamas nahestehen oder mit ihnen sympathisieren, wie etwa die Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland (PGD).

Zeitgleich zur Eskalation im israelisch-palästinensischen Konflikt zwischen dem 9. und dem 24. Mai 2021 dokumentierte der Bundesverband RIAS deutschlandweit 261 antisemitische Vorfälle mit einem entsprechenden Bezug – im Schnitt mehr als 16 Vorfälle am Tag. Bekannt wurden u.a. 10 Angriffe, 22 gezielte Sachbeschädigungen und 18 Bedrohungen.

Dabei war Antisemitismus nicht nur auf den antiisraelischen Versammlungen zu beobachten, sondern ein alltagsprägendes Phänomen für Jüdinnen_Juden: Er begegnete ihnen am Arbeitsplatz, in Gesprächen und Diskussionen im Bekannten- oder Freundeskreis, im Umfeld von Synagogen, während zufälliger Begegnungen im Supermarkt, im öffentlichen Personennahverkehr, auf der Straße und im eigenen Wohnumfeld.
Author(s): Özyürek, Esra
Date: 2023
Author(s): Jikeli, Günther
Date: 2023
Author(s): Mayer, Nonna
Date: 2005
Abstract: The increase in the number of anti-Semitic acts since the start of the Second Intifada has sparked off a broad debate on the return of anti-Semitism in France. This article focuses on the question whether this anti-Semitism is still based on the alleged superiority of the Aryan race as in the time of Nazism, or if it does represent the birth of a „new Judeophobia“ that is more based on anti-Zionism and the polemical mixing of „Jews“, „Israelis“, and „Zionists“. One supposed effect of this transformation is that anti-Semitism is in the process of changing camps and migrating from the extreme right to the extreme left of the political arena, to the „alter“-globalizers, the communists, and the „neo-Trotskyists“.

Questions that will be answered in this article are: Are anti-Jewish views on the increase in France today? Do these opinions correlate or not with negative opinions of other minorities, notably Maghrebians and Muslims? Do they tend to develop among voters and sympathizers with the extreme right or on the extreme left of the political spectrum? And how are they related to opinions concerning Zionism and the Israelo-Palestinian conflict?

The evaluation of the transformations in French anti-Semitism will rely on two types of data. The first is police and gendarmerie statistics published by the National Consultative Committee on Human Rights (CNCDH), which is charged with presenting the prime minister with an annual report on the struggle against racism and xenophobia in France. The other is data from surveys, notably surveys commissioned by CNCDH for its annual report and surveys conducted at the Center for Political Research (CEVIPOF) at Sciences Po (Paris Institute for Political Research). They show that anti-Semitic opinions follow a different logic from acts, that the social, cultural and political profile of anti-Semites remains very close to that of other types of racists, and that anti-Zionism and anti-Semitism do not overlap exactly.
Date: 2023
Abstract: This book focuses on the development of bilateral Jewish-Muslim relations in London and Amsterdam since the late-1980s. It offers a comparative analysis that considers both similarities and differences, drawing on historical, social scientific, and religious studies perspectives. The authors address how Jewish-Muslim relations are related to the historical and contemporary context in which they are embedded, the social identity strategies Jews and Muslims and their institutions employ, and their perceived mutual positions in terms of identity and power. The first section reflects on the history and current profile of Jewish and Muslim communities in London and Amsterdam and the development of relations between Jews andMuslims in both cities. The second section engages with sources of conflict and cooperation. Four specific areas that cause tension are explored: the Israeli-Palestinian conflict; antisemitism and Islamophobia; attacks by extremists; and the commemoration of wars and genocides. In addition to ‘trigger events’, what stands out is the influence of historical factors, public opinion, the ‘mainstream’ Christian churches and the media, along with the role of government. The volume will be of interest to scholars from fields including religious studies, interfaith studies, Jewish studies, Islamic studies, urban studies, European studies, and social sciences as well as members of the communities concerned, other religious communities, journalists, politicians, and teachers who are interested in Jewish-Muslim relations.
Author(s): Whine, Michael
Date: 2013
Author(s): Gidley, Ben
Date: 2014
Abstract: On 12 June 2014, three Israeli teenagers were abducted in the West Bank, against a backdrop of heightened tension between the Israeli state and Palestinian forces, including a renewal of settlement building in the West Bank and East Jerusalem. The abduction was followed by days of escalating violence, including a massive Israeli policing operation in the West Bank, the murder of a Palestinian teenager after the bodies of the kidnapped Israelis were found, and increasing numbers of rockets fired from Gaza into Israel. A series of Israeli air strikes on targets in Gaza on the night of 30 June'1 July marked the start of sustained Israel’s military engagement, and Operation Protective Edge was launched on 8 July, comprising initially of airstrikes on targets associated with rocket fire (with around 200 people killed in the strikes), followed by ground engagement a week later. De-escalation began on 3 August, with Israel withdrawing ground troops from Gaza, and an open-ended ceasefire concluded this round of the conflict on 26 August. In total, over 2100 Palestinians were killed (with estimates of civilians ranging between 50% and 76% of the losses), along with 66 Israeli combatants, 5 Israeli civilians and 1 Thai national. There were demonstrations against Israel’s prosecution of the conflict across the world, including several in the UK, as well as other manifestations of protest, such as public calls for and acts of boycott, divestment and sanctions against Israel. There were some reports of antisemitic content in some of these demonstrations, against a broader context in which antisemitic incidents spiked dramatically. Over 130 antisemitic were recorded by the Community Security Trust (CST) in July, making it the highest monthly total since January 2009 (a previous period of war in Gaza and Israel’s Operation Cast Lead). This short report examines the 2014 protests, exploring the extent and degree of antisemitism in the anti'Israel protests, as well as the reporting of this antisemitism and its impact on the Jewish community. It focuses in particular on the 50 days of Operation Protective Edge. The research questions which this report attempts to address are: • What were the predominant discourses in the UK protests relating to Operation Protective Edge? • Were antisemitic discourses present? If so, how prevalent were they? • Are UK protests relating to Operation Protective Edge comparable in scale and in discourse to protests relating to other conflicts? • How do these issues relate to mainstream and Jewish media reporting on the conflict and on the demonstrations? • How do these issues and their media representation affect Jewish feelings about antisemitism?
Author(s): Ullrich, Peter
Date: 2008
Author(s): Jikeli, Günther
Date: 2017
Abstract: Antisemitische Feindbilder sind bei arabischen Flüchtlingen weit verbreitet. Dies belegt eine Studie, welche vom American Jewish Committee (AJC) in Auftrag gegeben wurde.

„Bisher beruhte diese wichtige Diskussion, etwa zum Thema Antisemitismus, lediglich auf der Ebene von Vermutungen. Nun haben wir ein wissenschaftlich-fundiertes Bild: Judenfeindliche Ressentiments, antisemitische Verschwörungstheorien und eine kategorische Ablehnung Israels sind bei vielen Flüchtlingen aus dem arabischen Raum weit verbreitet. Dies ist angesichts der tiefen Verwurzelung des Judenhasses in arabischen Ländern zwar nicht verwunderlich, dennoch hat uns die Klarheit einiger Aussagen überrascht. Das Problem ist komplexer als von manch einem angenommen“, sagte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute.

Die Studie wurde von dem Historiker und Antisemitismusforscher Dr. Günther Jikeli (Indiana University/Universität Potsdam) in Berlin durchgeführt. Hierfür wurden 68 Geflüchtete (18-52 Jahre) aus Syrien und dem Irak in Gruppeninterviews befragt. Eine aktuell laufende Folgestudie vom Forscher mit 85 Befragten bestätigt die Ergebnisse.

„Wir haben die Studie in Auftrag gegeben, um Antworten über Einstellungen zu Juden, Israel und demokratischen Werten unter Flüchtlingen aus dem arabischen Raum zu bekommen. Die Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Frage, wie die Integration von Geflüchteten gelingen kann“, so Berger weiter. „Die Ergebnisse der Studie sind erschütternd, aber nicht alle Flüchtlinge sind gleich und unser Verständnis muss viel differenzierter werden. Gerade diejenigen, die in Syrien oder dem Irak als religiöse oder ethnische Minderheiten verfolgt wurden, positionieren sich häufiger gegen Antisemitismus und für Israel."
Date: 2013
Author(s): Trigano, Shmuel
Date: 2015
Abstract: Consists of thematically organized texts by Trigano, previously published in various French on-line newsletters, broadcast on the French Jewish Radio J, and at various conferences. They analyze the phenomenon of the new antisemitism, including accusations in the French press against the Jews and Israel, boycotts against Israel, a typology of anti-Zionists, alter-Juifs (Jews who identify as Jews but define Jews through the hostile view of others), and the deconstruction of Judaism. Exposes the specificities of French antisemitism since 2000, especially in the context of postmodernist thought, which encourages the creation of parallel and diverging interpretations of the past, including World War II. Argues that Holocaust revisionism and denial have enabled Faurisson, inter alia, to attain huge media coverage. Emphasizes the role of the Internet in the politicization of history, and shows how the usurpation of Jewish history and heritage by the Left on behalf of the Palestinians has roots in Christian supersessionist theology. Notes that rejection of the Jews and Israel are also based on the claim that monotheism is the source of phallocracy. Characterizes the European Union as a new imperialist power, which destroys nation states and national identities, and rejects Jewish autonomy. Concludes that present-day antisemitism is a massive phenomenon, which threatens the foundations of modernity and European civilization. The very survival of the Jewish people is at stake.
Author(s): Dencik, Lars
Date: 2019
Abstract: This article deals with antisemitism in Europe and post-Holocaust Sweden and Denmark specifically. The idea that it is always “the same old antisemitism” that pops up and “shows its ugly face” does not find support in this study. Instead, we distinguish between three different kinds of contemporary antisemitisms: Classic antisemitism, Aufklärungsantisemitismus, and Israel-derived antisemitism. Our findings suggest that each of these antisemitisms is inspired by different underlying “philosophies,” and that they are carried by different social groups and manifested in different ways. In the Scandinavian countries today, we find that there is less classic antisemitism, much more Aufklärungsantisemitismus, and a relatively stronger presence of Israel-derived antisemitism. In our analysis this specifically Scandinavian pattern of antisemitisms is closely related to the highly developed processes of modernization in the Scandinavian countries on the one hand and the relatively large numbers of recently arrived immigrants from the Middle East on the other. This appears to imply that antisemitism based on racial prejudices is losing ground, as is antisemitism based on religious convictions. However, according to the European Union Agency For Fundamental Rights (FRA) in Antisemitism: Overview of Data Available in the European Union 2007-2017 (Luxembourg: Luxembourg Publications Office of the European Union, 2018), the incidence of violent antisemitic attacks seems to be on the rise. These typically emanate from small pockets of individuals in the population who share an image of all Jews being accomplices to whatever the State of Israel does. Considering how the processes of modernization operate it is assumed that other countries in Europe will follow a similar trajectory. Rationalization, secularization, and individuation will also come to penetrate these societies and weaken notions of “race” and “religion” as springboards for antisemitism. Thus, tendencies towards Aufklärungsantisemitismus will be strengthened. If integrating and getting rid of the marginalization and condescending treatment of its newly arrived Muslim inhabitants does not succeed, Israel-derived antisemitism can be expected to thrive. The pattern of antisemitisms in Denmark and Sweden might be a preview of what antisemitisms in twenty-first-century Europe could come to look like.
Date: 2010
Date: 2016
Abstract: In Frankreich, wo heute sowohl eine der größten muslimischen Bevölkerungsgruppen als auch die größte europäische jüdische Gemeinde lebt, ist seit dem Jahr 2000 bzw. seit dem Ausbruch der Zweiten Intifada vielfach die Rede von einem "neuen" Antisemitismus. Manifest wurde dieser anhand einer deutlichen Zunahme antisemitischer Vorfälle, Beschimpfungen und tätlicher Übergriffe auf jüdische Personen oder Einrichtungen, u. a. ausgehend von muslimischen Jugendlichen. Im März 2012 und im Jänner 2015 kulminierte dies in zwei antisemitisch motivierten, islamistisch-jihadistischen Mordanschlägen in Toulouse und in Paris. Diese Problematik bildet den Hintergrund der vorliegenden Dissertation, wobei der Schwerpunkt auf Quellen- und Diskursanalysen liegt: So beschäftigen sich die einzelnen Kapitel der Arbeit mit verschiedenen Diskursen um und Manifestationen von Palästina-Solidarität, Antizionismus und Antisemitismus unter MuslimInnen im zeitgenössischen Frankreich. Dies erfolgte über eine qualitative, selektive Herangehensweise, wobei jedoch zentrale Aspekte der komplexen und vielschichtigen Thematik erschlossen wurden: Nach einem Abriss zur Immigrationsgeschichte und soziopolitischen Situation von MuslimInnen in Frankreich und einer Analyse der Debatten im französischen wissenschaftlichen Diskurs zur Frage des Antisemitismus unter MuslimInnen folgen in vier Analysekapitel umfassende Detailstudien. Dies beginnt mit Ausführungen zu Palästina-Solidarität und Antizionismus seit den späten 1960er Jahren in Frankreich, mit einem Schwerpunkt auf den Pro-Gaza-Demonstrationen im Sommer 2014. Anschließend setzt sich ein zweites Kapitel mit Nachwirkungen der französischen Kolonialvergangenheit sowie mit der zeitgenössischen Erinnerungspolitik und Gedenkkultur auseinander, wobei ein besonderer Fokus auf neuen Formen von Holocaustrelativierung sowie auf Wahrnehmungen des Shoah-Gedenkens seitens muslimischer Medien und Personen liegt. Ein drittes Kapitel widmet sich der Anschlagsserie von Toulouse und Montauban im März 2012, ihrer divergenten Rezeption sowie der weiteren Entwicklung in Hinblick auf antisemitisch motivierte islamistische Anschläge. Abschließend wird in einem letzten Kapitel aufgezeigt, inwiefern und auf welche Weise sich Kritik an der französischen Kolonialvergangenheit, Palästina-Solidarität, Antizionismus und Antisemitismus in den Musiktexten französisch-muslimischer RapperInnen widerspiegeln und von dieser weitertradiert werden. Miteinbezogen wurde für diese Analysen auch eine Vielzahl an bisher nur wenig oder kaum untersuchten und erstmals ins Deutsche übertragenen Quellen - neben sozialwissenschaftlichen Publikationen zur Frage des "neuen" Antisemitismus in Frankreich und ausgewählten Artikeln der nationalen Medienberichterstattung betrifft dies insbesondere Quellen aus dem Online- sowie dem populärkulturellen Bereich. Unweigerlich ergibt sich aus diesen Diskursen ein Neben- und Gegeneinander divergierender Ansichten, Geschichtsdeutungen und Weltbilder, welche über diverse "Diskursträger" und verschiedenste "Diskursteilnehmer" getragen, verbreitet und transformiert werden. Die Dissertation nähert sich diesem "umkämpften (Kommunikations-)Raum" (Habermas), in welchem die verschiedenen thematisierten pro-palästinensischen, antizionistischen und antisemitischen Manifestationen zutage treten, analytisch an und versucht diese in ihren größeren zeitgeschichtlichen und soziopolitischen Kontext einzuordnen.
Date: 2022
Abstract: Depuis les étoiles jaunes portées par des manifestants opposés au passe sanitaire jusqu’à l’usage par
certains du pronom « qui » utilisé pour dénoncer la supposée mainmise des Juifs sur les principaux médias,
sans oublier la notion de complot juif remis au goût du jour pour expliquer la pandémie du coronavirus,
l’année 2021 a été marquée par la multiplication d’incidents antisémites. Si de tels faits sont venus
rappeler la persistance des préjugés sur les Juifs au sein de la société française, l’histoire enseigne
que l’antisémitisme prospère dans les périodes de crise. Ainsi, près de deux ans après le début de la
crise sanitaire, il nous a semblé essentiel de réaliser une vaste étude pour dresser un diagnostic fin et
dépassionné de ce phénomène.
Quel est le poids des préjugés à l’égard des Juifs dans la société française en 2021 ? La crise sanitaire
s’accompagne-t-elle d’une poussée de l’antisémitisme dans l’opinion publique? Quel regard portent les
Français sur ce phénomène? Dans quelle mesure les Français juifs s’inquiètent-ils des violences les visant ?
Comment ces violences se déroulent-elles ? Pour tenter de répondre à ces interrogations, nous avons
construit un dispositif d’enquête exceptionnel. Exceptionnel par sa taille : nous avons conduit l’enquête
parallèlement auprès de deux échantillons spécifiques – personnes de confession juive, personnes de
confession musulmane – et auprès d’un échantillon global, représentatif de la population française
dans son ensemble, ce dernier permettant de se pencher également sur d’autres sous-catégories de
la population : les Français catholiques, les jeunes, des groupes de Français classés en fonction de leur
zone géographique, de critères socio-économiques, d’affinités politiques ou encore en fonction de leurs
sources privilégiées d’information. Exceptionnel également par la diversité des thématiques abordées :
exposition et observations d’actes violents, opinions à l’égard d’Israël, de la Shoah, préjugés à l’égard des
Juifs… autant de sujets clés à examiner pour tenter d’apporter de nouveaux éclairages sur l’antisémitisme1
.
Date: 2021
Abstract: Bereits seit einigen Jahren schwelt eine Diskussion über einen neuen Antisemitismus. Im Fokus dieser Debatten finden sich immer häufiger Einwanderer:innen, vor allem aber Muslim:innen wieder. Als Folge kam der Begriff eines islamisierten Antisemitismus auf. Schnell wurden diese Diskussionen zu einem Politikum. Rechtsextreme Akteure wie die Alternative für Deutschland griffen die Hinweise auf Antisemitismus unter Muslim:innen auf und instrumentalisierten diese für ihre antimuslimische Agenda. Diese Instrumentalisierung wiederum macht es Menschen, die sich gegen antimuslimische Diskriminierung einsetzen, schwer, die Existenz eines muslimischen Antisemitismus anzuerkennen. Anhand unterschiedlichen empirischen Materials untersucht dieser Beitrag die Prävalenz antisemitischer Ressentiments unter Muslim:innen und wie diese mit der Persistenz von Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigen, dass traditionelle Formen des Antisemitismus und insbesondere israelbezogener Antisemitismus unter Muslim:innen besonders akzentuiert ausfällt. Der Antisemitismus, in muslimischen Submilieus, stellt neben dem ethnonationalen, rechtsextremen Antisemitismus eine Bedrohung für Jud:innen in Deutschland dar. Der Antisemitismus unter Muslim:innen stützt sich sowohl auf Narrative, die aus ihren Herkunftsländern stammen, sowie auf religiöse Quellen. Allerdings ist der Antisemitismus unter Muslim:innen in Deutschland geringer ausgeprägt als in den meisten Gesellschaften der islamischen Welt. Darüber hinaus sind schuldverleugnende Artikulationen von Antisemitismus nach wie vor ein Markenzeichen der autochthonen Bevölkerung und rechter politischer Milieus. Antisemitismus in Deutschland bedarf daher eines differenzierteren Verständnisses, als es noch vor wenigen Jahren notwendig erschien.
Author(s): Denis, Sieffert
Date: 2020
Abstract: Depuis 1967, le conflit israélo-palestinien a souvent été un facteur de tension au sein de la société française. Racisme, antisémitisme, affrontements communautaires se nourrissent de l’interminable crise du Proche-Orient. Pour quelles raisons particulières la France est-elle plus sensible qu’aucun autre pays occidental aux échos d’un conflit lointain et localisé ? Dans ce livre informé, Denis Sieffert s’efforce de remettre en perspective les relations tumultueuses entre la France et Israël. Plus qu’une simple affaire de politique étrangère, le Proche-Orient agit comme un miroir pour la société française et les communautés qui l’habitent. C’est pourquoi toute prise de position prend un caractère passionnel. Depuis le parrainage d’Israël par la IVe République jusqu’au caillassage du Premier ministre Lionel Jospin à l’université de Bir Zeit, en passant par la fameuse déclaration du général de Gaulle en 1967 à propos du peuple juif « sûr de lui-même et dominateur », et le « sauvetage » de Yasser Arafat par François Mitterrand en 1982, les débats et polémiques ont souvent divisé l’opinion française et ses responsables politiques. Denis Sieffert explore ici le rôle du passé colonial français toujours douloureux, la relation difficile entre le sionisme et la République et, plus largement, le problème que soulèvent les doubles allégeances. Il rappelle les liens que les grandes familles politiques conservent, plus d’un demi-siècle après la naissance d’Israël, avec les protagonistes du conflit. Il montre en particulier que les socialistes, comme leurs ancêtres de la SFIO, restent souvent très liés à Israël, alors que les communistes, l’extrême gauche, les Verts et les altermondialistes sont, eux, engagés dans le soutien des Palestiniens.