Antisemitismus unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen
Anti-Semitism among people with migrant backgrounds and Muslims
April 2023
Demonstrationen zum Nahostkonflikt, Übergriffe von Geflüchteten auf Jüdinnen und Juden – bei solchen Ereignissen steht oft die Frage im Mittelpunkt: Ist Antisemitismus unter Muslim*innen oder unter Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark verbreitet? Gibt es einen „importierten Antisemitismus“?
In der gesamten Gesellschaft ist Antisemitismus weit verbreitet – dazu liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Weniger Forschungsergebnisse gibt es hingegen zur Frage, wie verbreitet Antisemitismus unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist. Das Gleiche gilt für die über fünf Millionen Muslim*innen in Deutschland.
In einer MEDIENDIENST-Expertise stellt die Antisemitismusforscherin Dr. Sina Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema vor und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Journalist*innen ab.
Antisemitische Einstellungen: Gemischte Ergebnisse aus der Forschung
Die Forschung kommt insgesamt zu einem gemischten Ergebnis: Je nachdem, um welche Ausprägungen des Antisemitismus es geht, weisen Personen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen höhere oder geringere antisemitische Einstellungen auf als Personen ohne Migrationshintergrund und Nicht-Muslim*innen:
Beim klassischen Antisemitismus ist die Forschungslage bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund widersprüchlich: Manche Studien finden höhere, manche niedrigere und manche gleiche Werte im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter Muslim*innen ist die Forschungslage klarer: Sie weisen allgemein höhere Zustimmungswerte zu klassischem Antisemitismus auf als Nicht-Muslim*innen.
Sekundärer Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund weniger weit verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen gibt es kaum Unterschiede.
Israelbezogener Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen weiter verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Muslim*innen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen.
Die Forschung zeigt außerdem: Die Kategorie "Migrationshintergrund" ist nur bedingt aussagekräftig. Ein wichtiger Faktor für antisemitische Einstellungen ist die Aufenthaltsdauer: Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen schwindet, je länger Personen in Deutschland leben. Laut Arnold erlernen sie eine "soziale Norm gegen Antisemitismus" und kommen an Schulen mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kontakt, was sie möglicherweise für das Thema sensibilisiere. Eine weitere Rolle spielt, ob Personen eingebürgert wurden und aus welchem Herkunftsland und welcher Region sie kommen.
Antisemitischen Handlungen: Meistens rechte oder rechtsextreme Tatmotivation
Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Einstellungen, sondern findet auch Ausdruck in Handlungen, etwa in Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) unterschiedet bei der Erfassung antisemitischer Straftaten grundsätzlich nicht nach Migrationshintergrund oder Glaubenszugehörigkeit, sondern nur nach der politischen Einstellung. Die Polizei geht dabei zum Großteil von rechtsextremen Täter*innen aus – bei den rund 3.000 erfassten antisemitischen Straftaten 2021 von rund 84,3 Prozent rechtsextremen Täter*innen. An der Einordnung gibt es aber Kritik. Bei 4,2 Prozent der Vorfälle wird "ausländische Ideologie" als Motiv vermutet. Rund 1,9 Prozent der Vorfälle werden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet, was vor allem auf „islamistisch motivierten Terrorismus/Extremismus“ verweist.Quelle
Zudem gibt es die Jahresübersicht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS e.V.). Sie sammelt antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Sie enthält zwar nicht die Staatsbürgerschaft möglicher Täter*innen, aber wenn möglich deren politisch-weltanschaulichen Hintergrund. Von den 2.738 im Jahr 2021 registrierten Fällen wurden 17 Prozent als "rechtsextrem/rechtspopulistisch" eingestuft, 16 Prozent als "verschwörungsideologisch", 9 Prozent der Fälle dem antiisraelischen Aktivismus zugeordnet und 1 Prozent dem "islamisch/islamistischen" Milieu.Quelle
Auch die Wahrnehmung der Betroffenen, also Juden und Jüdinnen in Deutschland, kann einen Hinweis darauf geben, von wem antisemitische Handlungen ausgehen.
In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte von 2018 nahmen in Deutschland 41 Prozent der befragten Juden und Jüdinnen, die persönliche Diskriminierungserfahrungen gemacht hatten, bei Täter*innen einen "extremist Muslim view" an. Unklar ist hier, aufgrund welcher Eigenschaften diese Einordnung vorgenommen wurde, und ob Stereotype eine Rolle gespielt haben könnten.Quelle
Eine weitere Umfrage unter 553 Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigte 2017, dass 70 Prozent Sorge hatten, "dass der Antisemitismus in Deutschland zunehmen wird, weil viele Flüchtlinge antisemitisch eingestellt sind". 58 Prozent fühlen sich "in Deutschland als jüdische Person zunehmend unsicher aufgrund der derzeitigen Zuwanderung nach Deutschland". Stärkere Sorgen bereiten rechtspopulistische Strömungen (75 Prozent) und der Alltagsantisemitismus. 84 Prozent der Befragten finden, dass "der Antisemitismus auch ohne Flüchtlinge ein Problem in Deutschland ist."Quelle
In der gesamten Gesellschaft ist Antisemitismus weit verbreitet – dazu liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Weniger Forschungsergebnisse gibt es hingegen zur Frage, wie verbreitet Antisemitismus unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist. Das Gleiche gilt für die über fünf Millionen Muslim*innen in Deutschland.
In einer MEDIENDIENST-Expertise stellt die Antisemitismusforscherin Dr. Sina Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema vor und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Journalist*innen ab.
Antisemitische Einstellungen: Gemischte Ergebnisse aus der Forschung
Die Forschung kommt insgesamt zu einem gemischten Ergebnis: Je nachdem, um welche Ausprägungen des Antisemitismus es geht, weisen Personen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen höhere oder geringere antisemitische Einstellungen auf als Personen ohne Migrationshintergrund und Nicht-Muslim*innen:
Beim klassischen Antisemitismus ist die Forschungslage bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund widersprüchlich: Manche Studien finden höhere, manche niedrigere und manche gleiche Werte im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter Muslim*innen ist die Forschungslage klarer: Sie weisen allgemein höhere Zustimmungswerte zu klassischem Antisemitismus auf als Nicht-Muslim*innen.
Sekundärer Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund weniger weit verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen gibt es kaum Unterschiede.
Israelbezogener Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen weiter verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Muslim*innen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen.
Die Forschung zeigt außerdem: Die Kategorie "Migrationshintergrund" ist nur bedingt aussagekräftig. Ein wichtiger Faktor für antisemitische Einstellungen ist die Aufenthaltsdauer: Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen schwindet, je länger Personen in Deutschland leben. Laut Arnold erlernen sie eine "soziale Norm gegen Antisemitismus" und kommen an Schulen mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kontakt, was sie möglicherweise für das Thema sensibilisiere. Eine weitere Rolle spielt, ob Personen eingebürgert wurden und aus welchem Herkunftsland und welcher Region sie kommen.
Antisemitischen Handlungen: Meistens rechte oder rechtsextreme Tatmotivation
Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Einstellungen, sondern findet auch Ausdruck in Handlungen, etwa in Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) unterschiedet bei der Erfassung antisemitischer Straftaten grundsätzlich nicht nach Migrationshintergrund oder Glaubenszugehörigkeit, sondern nur nach der politischen Einstellung. Die Polizei geht dabei zum Großteil von rechtsextremen Täter*innen aus – bei den rund 3.000 erfassten antisemitischen Straftaten 2021 von rund 84,3 Prozent rechtsextremen Täter*innen. An der Einordnung gibt es aber Kritik. Bei 4,2 Prozent der Vorfälle wird "ausländische Ideologie" als Motiv vermutet. Rund 1,9 Prozent der Vorfälle werden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet, was vor allem auf „islamistisch motivierten Terrorismus/Extremismus“ verweist.Quelle
Zudem gibt es die Jahresübersicht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS e.V.). Sie sammelt antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Sie enthält zwar nicht die Staatsbürgerschaft möglicher Täter*innen, aber wenn möglich deren politisch-weltanschaulichen Hintergrund. Von den 2.738 im Jahr 2021 registrierten Fällen wurden 17 Prozent als "rechtsextrem/rechtspopulistisch" eingestuft, 16 Prozent als "verschwörungsideologisch", 9 Prozent der Fälle dem antiisraelischen Aktivismus zugeordnet und 1 Prozent dem "islamisch/islamistischen" Milieu.Quelle
Auch die Wahrnehmung der Betroffenen, also Juden und Jüdinnen in Deutschland, kann einen Hinweis darauf geben, von wem antisemitische Handlungen ausgehen.
In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte von 2018 nahmen in Deutschland 41 Prozent der befragten Juden und Jüdinnen, die persönliche Diskriminierungserfahrungen gemacht hatten, bei Täter*innen einen "extremist Muslim view" an. Unklar ist hier, aufgrund welcher Eigenschaften diese Einordnung vorgenommen wurde, und ob Stereotype eine Rolle gespielt haben könnten.Quelle
Eine weitere Umfrage unter 553 Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigte 2017, dass 70 Prozent Sorge hatten, "dass der Antisemitismus in Deutschland zunehmen wird, weil viele Flüchtlinge antisemitisch eingestellt sind". 58 Prozent fühlen sich "in Deutschland als jüdische Person zunehmend unsicher aufgrund der derzeitigen Zuwanderung nach Deutschland". Stärkere Sorgen bereiten rechtspopulistische Strömungen (75 Prozent) und der Alltagsantisemitismus. 84 Prozent der Befragten finden, dass "der Antisemitismus auch ohne Flüchtlinge ein Problem in Deutschland ist."Quelle
Demonstrations about the Middle East conflict, attacks by refugees on Jews – at such events the question is often the focus: Is anti-Semitism particularly widespread among Muslims or among people with a migration background? Is there “imported anti-Semitism”?
Anti-Semitism is widespread throughout society - there are numerous scientific studies on this . However, there are fewer research results on the question of how widespread anti-Semitism is among the population with a migrant background . The same applies to the over five million Muslims in Germany.
In a MEDIENDIENT expert report, anti-Semitism researcher Dr. Sina Arnold presents the most important scientific findings on the topic and derives recommendations for action for journalists.
Anti-Semitic Attitudes: Mixed Results from Research
Overall, the research comes to a mixed result : Depending on the forms of anti-Semitism in question, people with a migration background and Muslims have higher or lower anti-Semitic attitudes than people without a migration background and non-Muslims:
In the classic Anti-Semitism, the research situation regarding people with a migrant background is contradictory : some studies find higher, some lower and some the same values compared to people without a migrant background. The research situation is clearer among Muslims : they generally have higher approval ratings for classic anti-Semitism than non-Muslims.
Secondary Anti-Semitism is less widespread among people with a migrant background than among people without a migrant background. There are hardly any differences between Muslims and non-Muslims.
Israel-related Anti-Semitism is more widespread among people with a migrant background and Muslims than among people without a migrant background. The same applies to Muslims compared to non-Muslims.
Research also shows that the category “migration background” is only partially meaningful. An important factor for anti-Semitic attitudes is the length of stay: approval of anti-Semitic statements decreases the longer people live in Germany. According to Arnold, they learn a "social norm against anti-Semitism" and come into contact with the history of National Socialism in schools, which may sensitize them to the topic. Another role is played by whether people have been naturalized and from which country and region they come.
Anti-Semitic acts: Mostly right-wing or right-wing extremist motivation
Anti-Semitism is not only reflected in attitudes, but also finds expression in actions, such as attacks on Jews or Jewish institutions. When recording anti-Semitic crimes, the police crime statistics (PKS) generally do not differentiate according to migration background or religious affiliation, but only according to political opinion. The police assume that the majority of these are right-wing extremist perpetrators - of the around 3,000 anti-Semitic crimes recorded in 2021, around 84.3 percent were right-wing extremist perpetrators. However, there is criticism of the classification . 4.2 percent of incidents involve “ foreign ideology. ”" is suspected as a motive. Around 1.9 percent of the incidents are attributed to " religious ideology", which primarily refers to "Islamist-motivated terrorism/extremism".
There is also the annual overview of the Federal Association of Anti-Semitism Research and Information Centers (RIAS eV ). It collects anti-Semitic incidents below the criminal liability threshold. It does not contain the citizenship of possible perpetrators, but if possible their political and ideological background. Of the 2,738 cases registered in 2021, 17 percent were classified as "right-wing extremist/right-wing populist", 16 percent as "conspiracy ideological", 9 percent of the cases were assigned to anti-Israel activism and 1 percent to the "Islamic/Islamist" milieu. source
The perception of those affected, i.e. Jews in Germany, can also provide an indication of who is responsible for anti-Semitic acts.
In a 2018 survey by the European Union Agency for Fundamental Rights, 41 percent of the Jews surveyed in Germany who had had personal experiences of discrimination adopted an “extremist Muslim view” of perpetrators. It is unclear what characteristics this classification was based on and whether stereotypes could have played a role.
Another survey of 553 Jews in Germany in 2017 showed that 70 percent were worried "that anti-Semitism will increase in Germany because many refugees have anti-Semitic attitudes." 58 percent feel “increasingly unsafe as a Jewish person in Germany due to current immigration to Germany.” Right-wing populist movements (75 percent) and everyday anti-Semitism are of greater concern. 84 percent of those surveyed believe that "anti-Semitism is a problem in Germany even without refugees."
Anti-Semitism is widespread throughout society - there are numerous scientific studies on this . However, there are fewer research results on the question of how widespread anti-Semitism is among the population with a migrant background . The same applies to the over five million Muslims in Germany.
In a MEDIENDIENT expert report, anti-Semitism researcher Dr. Sina Arnold presents the most important scientific findings on the topic and derives recommendations for action for journalists.
Anti-Semitic Attitudes: Mixed Results from Research
Overall, the research comes to a mixed result : Depending on the forms of anti-Semitism in question, people with a migration background and Muslims have higher or lower anti-Semitic attitudes than people without a migration background and non-Muslims:
In the classic Anti-Semitism, the research situation regarding people with a migrant background is contradictory : some studies find higher, some lower and some the same values compared to people without a migrant background. The research situation is clearer among Muslims : they generally have higher approval ratings for classic anti-Semitism than non-Muslims.
Secondary Anti-Semitism is less widespread among people with a migrant background than among people without a migrant background. There are hardly any differences between Muslims and non-Muslims.
Israel-related Anti-Semitism is more widespread among people with a migrant background and Muslims than among people without a migrant background. The same applies to Muslims compared to non-Muslims.
Research also shows that the category “migration background” is only partially meaningful. An important factor for anti-Semitic attitudes is the length of stay: approval of anti-Semitic statements decreases the longer people live in Germany. According to Arnold, they learn a "social norm against anti-Semitism" and come into contact with the history of National Socialism in schools, which may sensitize them to the topic. Another role is played by whether people have been naturalized and from which country and region they come.
Anti-Semitic acts: Mostly right-wing or right-wing extremist motivation
Anti-Semitism is not only reflected in attitudes, but also finds expression in actions, such as attacks on Jews or Jewish institutions. When recording anti-Semitic crimes, the police crime statistics (PKS) generally do not differentiate according to migration background or religious affiliation, but only according to political opinion. The police assume that the majority of these are right-wing extremist perpetrators - of the around 3,000 anti-Semitic crimes recorded in 2021, around 84.3 percent were right-wing extremist perpetrators. However, there is criticism of the classification . 4.2 percent of incidents involve “ foreign ideology. ”" is suspected as a motive. Around 1.9 percent of the incidents are attributed to " religious ideology", which primarily refers to "Islamist-motivated terrorism/extremism".
There is also the annual overview of the Federal Association of Anti-Semitism Research and Information Centers (RIAS eV ). It collects anti-Semitic incidents below the criminal liability threshold. It does not contain the citizenship of possible perpetrators, but if possible their political and ideological background. Of the 2,738 cases registered in 2021, 17 percent were classified as "right-wing extremist/right-wing populist", 16 percent as "conspiracy ideological", 9 percent of the cases were assigned to anti-Israel activism and 1 percent to the "Islamic/Islamist" milieu. source
The perception of those affected, i.e. Jews in Germany, can also provide an indication of who is responsible for anti-Semitic acts.
In a 2018 survey by the European Union Agency for Fundamental Rights, 41 percent of the Jews surveyed in Germany who had had personal experiences of discrimination adopted an “extremist Muslim view” of perpetrators. It is unclear what characteristics this classification was based on and whether stereotypes could have played a role.
Another survey of 553 Jews in Germany in 2017 showed that 70 percent were worried "that anti-Semitism will increase in Germany because many refugees have anti-Semitic attitudes." 58 percent feel “increasingly unsafe as a Jewish person in Germany due to current immigration to Germany.” Right-wing populist movements (75 percent) and everyday anti-Semitism are of greater concern. 84 percent of those surveyed believe that "anti-Semitism is a problem in Germany even without refugees."
Antisemitism: Attitude Surveys Antisemitism Antisemitism: Muslim Antisemitism: Monitoring Immigration Main Topic: Antisemitism
Link to article including link to pdf, Antisemitismus unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen
Antisemitismus unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen. . April 2023: https://archive.jpr.org.uk/object-3695