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Author(s): Hirndorf, Dominik
Date: 2023
Abstract: Der sozialwissenschaftlichen Einstellungsforschung kommt im Bereich Antisemitismus eine wichtige Radarfunktion zu. Welche (neuen) antisemitischen Narrative treten häufiger auf? Welche Gruppen schenken ihnen Glauben? Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat diese Potenziale in einer Studie zum Thema Meinungsvielfalt in einer offenen Gesellschaft vermessen. Weitere Einstellungen zu Aussagen mit Nähe zu Verschwörungsglauben, Links- oder Rechtsextremismus können Aufschluss über die Zusammensetzung der Antisemitismus-affinen Gruppe geben. Darüber hinaus zeigen sich Unterschiede bei antisemitischen Einstellungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und nach Parteianhängerschaft. Einige Hauptergebnisse unserer Studie sind: Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt antisemitische Aussagen entschieden ab. Die Zustimmung fällt gering aus. Erhöhte Zustimmung findet sich unter Personen mit niedrigem formalen Bildungsabschluss, unter Menschen mit muslimischem Glauben und/oder Migrationshintergrund sowie innerhalb der AfD-Anhängerschaft. Personen mit links- und rechtsextremistischen Einstellungen weisen signifikant häufiger antisemitische Einstellungen auf. Der Effekt fällt allerdings stärker bei einer Neigung zu rechtsextremistischen Einstellungen aus. Verschwörungsglaube und klassischer Antisemitismus sind oft miteinander verknüpft. Beispielsweise stimmen Personen, die an die Existenz geheimer Mächte glauben, überdurchschnittlich dem antisemitischen Vorurteil zu, dass „reiche Juden die eigentlichen Herrscher der Welt sind“.
Author(s): Meulemann, Heiner
Date: 2024
Date: 2023
Abstract: Aktuell wird in Deutschland vermehrt über die Verbreitung von antisemitischen Vorurteilen sowie die Entwicklung der Anzahl registrierter Straftaten und Gewaltvorfälle mit antisemitischem Hintergrund diskutiert. Die Daten des Hellfelds der polizeilich registrierten, politisch motivierten Kriminalität (PMK) verweisen insofern auf Anstiege registrierter, antisemitisch motivierter Straftaten. Opferberatungsstellen berichten gleichfalls über Zunahmen der Meldungen betroffener Opfer. Seitens des zuständigen Bundesinnenministeriums wird insoweit auch der Antisemitismus bei in Deutschland lebenden Menschen mit muslimischer Religionszugehörigkeit besonders in den Blick genommen. Differenzierte Analysen, die über das registrierte Hellfeld hinaus die Frage einer besonderen Belastung von Migrant:innen oder Muslim:innen mit Blick auf die Verbreitung entsprechender Einstellungen untersucht haben, sind bislang allerdings nur begrenzt verfügbar. Die Klärung dieser Frage erscheint sowohl für die Konzeption zielgerichtete Formen der Prävention als auch für die Gestaltung politisch-rechtlicher Interventionen zur Reduzierung von Antisemitismus in Deutschland relevant. Im folgenden Artikel wird auf Grundlage der Daten einer im Jahr 2022 durchgeführten bundesweit repräsentativen Befragung mit n=4 319 Personen untersucht, wie verbreitet unterschiedliche Formen antisemitischer Vorurteile in Deutschland sind. Der Umstand, dass diese Erhebung große Oversamples muslimischer Migrant:innen einerseits sowie nichtmuslimischer Migrant:innen anderseits enthält, wird genutzt, um auf einer breiten Datenbasis auch die Frage zu verfolgen, inwieweit migrationsspezifische Hintergründe für Antisemitismus erkennbar sind bzw. ob diesbezüglich religionsbezogene Besonderheiten mit Blick auf Menschen muslimischen Glaubens bestehen. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass – auch nach statistischer Kontrolle der Effekte soziodemografischer Merkmalen sowie von Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen – unter in Deutschland lebenden Muslim:innen signifikant erhöhte Raten antisemitischer Einstellungen festzustellen sind. Es sind allerdings ganz erhebliche Binnendifferenzen zu beachten. Es sind vier gut unterscheidbare religiöse Orientierungsmuster bei Muslim:innen identifizierbar, für die sich im Hinblick auf das Ausmaß antisemitischer Einstellungen große Unterschiede zeigen. Implikationen dieser Befunde für die Politik sowie für die Praxis der Prävention von Antisemitismus werden erörtert.


Date: 2024
Abstract: Es werden Ergebnisse einer von März bis Mai 2022 durchgeführten Online-Befragung einer bundesweit repräsentativen Einwohnermeldeamtsstichprobe von N = 3.270 jungen Menschen im Alter von 16 bis 21 Jahren zur Verbreitung und sozialen Verteilung klassischer Formen antisemitischer Einstellungen unter Jugendlichen und Heranwachsenden in Deutschland vorgestellt. 2.1 % der jungen Personen sind danach offen für antisemitische Ressentiments und weitere 2.0 % lassen eindeutig antisemitische Einstellungen erkennen. Damit sind die
Prävalenzraten antisemitischer Einstellungen in Bezug auf die Gesamtpopulation der jungen Menschen nur etwa halb
so hoch wie dies bei Erwachsenen in demselben Jahr mit den gleichen Messinstrumenten festgestellt werden konnte.
Es sind allerdings erhebliche Differenzen für nach Migrationshintergrund und Religionszugehörigkeit bestimmte
Teilgruppen zu erkennen. Personen mit Migrationshintergrund weisen signifikant erhöhte Raten antisemitischer
Einstellungen auf. Besonders stark ausgeprägt ist das bei jungen Muslim:innen. Multivariate Analysen zeigen weiter,
dass die hohe Verbreitung antisemitischer Ressentiments bei jungen Muslim:innen nicht auf deren ebenfalls nachweisbar erhöhten Belastungen durch individuelle Diskriminierungserfahrungen oder die Wahrnehmung einer kollektiven Marginalisierung ihrer Eigengruppe zurückzuführen ist. Wichtige Einflussfaktoren sind, neben geringer Bildung, vor allem eine Neigung zum Verschwörungsglauben sowie eine rigide, fundamentalistische Religionsauffassung. Eine hohe individuelle Religiosität und Gläubigkeit sind hingegen multivariat nicht bedeutsam. Auffallend ist die ganz erhebliche Überrepräsentation von Muslim:innen der ersten Migrantengeneration unter den antisemitisch eingestellten jungen Menschen. Die vorgelegten Befunde haben politische wie auch praktische Implikationen für die Antisemitismusprävention. Sie zeigen, dass die zu erreichende Zielgruppe für Antisemitismusprävention unter jungen Menschen zu erheblichen Teilen aus neu zugewanderten
muslimischen Migrant:innen besteht.
Date: 2025
Date: 2025
Date: 2025
Abstract: Reports have indicated an increase in anti-Jewish hostility and antisemitic incidents following the Hamas terrorist attack in Israel on October 7, 2023, and the subsequent war in Gaza. In two studies (NStudy1 = 354 and NStudy2 = 490), we experimentally investigated the impact of priming with material referring to the war in Gaza on hostility toward Jews, and on antisemitism as well as other various ethnic groups (to determine whether this exposure specifically affected attitudes toward Jews or had a broader impact on ethnic attitudes in general). We also examined the indirect relationship between political orientation and anti-Jewish hostility and antisemitism, through sociopolitical factors such as global identification, out-group identity fusion, social dominance orientation, and misanthropy. Our results showed an experimental effect of increased negative attitudes toward Jews, as well as toward Britons and Scandinavians, but did not reveal an increase in antisemitism. This effect was not replicated in Study 2, possibly due to reduced media attention. The indirect effects suggested that political orientation (left vs. right-wing) was positively associated with anti-Jewish hostility and antisemitism through social dominance orientation. In contrast, conservative political orientation was negatively associated with antisemitism through out-group identity fusion with the Palestinian people. Our findings imply two distinct political pathways to antisemitism: one linked with classical political right-wing orientation and the other to a complex identity-based conflation of attitudes toward Israel with prejudice toward the Jewish ethnic group.
Date: 2025
Date: 2024
Date: 2025
Abstract: In Germany, pro-Palestine protests in the form of camps and institute occupations have occurred and continue to take place at universities. Antisemitic incidents have been reported at many of these protests. Following the initial data collection in December 2023, this report provides a new, focused, up-to-date assessment of the opinion climate in the context of the Middle East conflict and antisemitic attitudes at German universities. Exactly one year after the first report, the results of two recent surveys by the Higher Education Research Unit (AG Hochschulforschung) are summarized here. First, based on a large online survey conducted in December 2024 with over 1,800 students, we report on these students’ assessments of the conflict and antisemitic tendencies among them. This follows
on directly from the previous study mentioned earlier (Hinz et al., 2024), enabling us to describe possible changes compared to last year. In some places, we also examine the assessments and attitudes of students compared to a sample from the general population. Second, we present the results of a simultaneous survey of university rectorates on antisemitic incidents and the universities' reactions to these incidents. At the invitation of the German Rectors’ Conference (HRK), a total of 94 university management teams took part in this separate online survey.
The results indicate that universities have been strongly affected by antisemitic incidents and that antisemitic resentment remains at a constant level. A high level of vigilance is still required, particularly
with regards to Israel-related antisemitism
Date: 2024
Date: 2024
Abstract: Seit den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und im Gefolge des anschließenden Gaza-Krieges erfährt Antisemitismus in Deutschland wieder erheblich gesteigerte Aufmerksamkeit. Ein besonders sensibles Thema ist dabei Antisemitismus unter in Deutschland lebenden Muslim:innen. Auf Basis der Daten aus drei repräsentativen, bundesweiten Befragungen untersucht der vorliegende Beitrag Trends der Verbreitung antisemitischer Einstellungen seit 2021. Analysen erfolgen sowohl in Bezug auf die erwachsene Bevölkerung insgesamt als auch kontrastierend für verschiedene gesellschaftliche Subgruppen. Im Ergebnis finden sich für die erwachsene Gesamtbevölkerung keine signifikanten Anstiege von Formen tradierter antisemitischer Einstellungen zwischen 2021 und 2023. Es sind jedoch deutliche Binnendifferenzen zu erkennen. Insbesondere sind bei Muslim:innen nicht nur erheblich erhöhte Raten antisemitischer Einstellungen zu registrieren, sondern auch statistisch signifikante Zuwächse zwischen 2021 und 2023, die sich bei anderen Gruppen so nicht finden. Auch nach multivariaten Kontrollen soziodemografischer Merkmale und weiterer aus der Forschung bekannter sozialer Einflussgrößen sind bei ihnen weiterhin signifikant erhöhte Ausprägungen antisemitischer Einstellungen nachweisbar. Ferner erweisen sich Neigungen zur Akzeptanz von Verschwörungsnarrativen für alle Gruppen als ein stabiler, signifikanter Prädiktor. Bei Christ:innen wie Muslim:innen finden sich daneben keine Zusammenhänge der persönlichen Gläubigkeit oder der Zentralität der Religion mit Antisemitismus. Es zeigen sich aber Zusammenhänge der Ausprägung eines fundamentalistischen Religionsverständnisses mit erhöhten antisemitischen Ressentiments bei beiden Gruppen. Nur bei Muslim:innen ist darüber hinaus die Intensität der kollektiven Religionspraxis, gemessen über die Häufigkeit des Besuchs von Moscheen, nach multivariaten Kontrollen der Intensität der individuellen Gläubigkeit sowie sozialer Kontrollvariablen, mit einer Erhöhung antisemitischer Vorurteile verbunden. Politische Implikationen dieser Ergebnisse für die Prävention von Antisemitismus in der modernen deutschen Migrationsgesellschaft werden daran anknüpfend diskutiert.
Date: 2024
Abstract: Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie? Die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.

Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland zuerst als Mitte-Studie und seit 2018 als Autoritarismus-Studie. Die Autoritarismus-Studie 2024 analysiert insbesondere Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus, Demokratieverdrossenheit und die sozialen Bedinungen der Ressentiments.

Zentrale Ergebnisse:
Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt ab. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie so gering wie zuletzt 2006.
Verdrossenheit mit den Parteien und Politiker:innen und fehlende Möglichkeiten der Partizipation wurden am häufigsten genannt.
Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt.
Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Trans*feindlichkeit wurden neu untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.
Erstmals wurden postkolonialer und antizionistischer Antisemitismus untersucht: 13,2 Prozent stimmen voll und ganz zu, dass es besser wäre, „wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.
Date: 2024
Author(s): Boyd, Jonathan
Date: 2024
Abstract: In this policy paper:
How have levels of antisemitism in the UK and across Europe changed since the October 7 attack on Israel and the war in Gaza? Using the most recent survey data from July 2024, this policy paper demonstrates how the antisemitic incident reporting figures most commonly quoted significantly underestimate the number of incidents happening in reality. The paper also introduces the concept of ‘ambient antisemitism’ – Jews experiencing antisemitism that isn’t personally directed at them –looking at how the context in which Jews are living today affects their perceptions of antisemitism. It also explores the general population’s attitudes to Jews and Israel before and after October 7, 2023.

The paper concludes that better research methods are required to accurately assess the general population’s attitudes to Jews and Israel and Jewish people’s perceptions and experiences of antisemitism. It points to a critical gap in research compared with the EU and calls on the UK Government and philanthropic community to plug it as a matter of urgency.

Some of the key findings in this policy paper:
Reports of antisemitic incidents increased dramatically in the months following the Hamas attacks on Israel on October 7 in multiple European countries.
Survey data demonstrate that the number of antisemitic incidents being recorded by the police and community monitoring agencies vastly underestimates the amount of antisemitism taking place.
An evident rise in antisemitism since October 7 has had a significant impact on Jewish people’s feelings of safety and security in the UK and across Europe.
The degree to which the Hamas attacks on October 7 were marked by open celebration and affirmation of violence reveals a level of antisemitic hate that exists within parts of Western Europe that poses a severe threat to Jews living on the continent.
A culture of ‘ambient antisemitism’ has emerged in the post-October 7 period, marked by incidents such as defacing or tearing down posters of Israeli hostages, that, whether strictly antisemitic or not, create a broader milieu that feels threatening and hostile to many Jewish people.
Inaccurate and irresponsible media reporting can lead directly to an increase in antisemitism, although more research is required to understand how and when this occurs.
There has been a significant increase in sympathy for the Palestinians among young people and those on the political left since October 7; levels of sympathy for Israel are much lower, even in the very immediate aftermath of the Hamas attacks.
The lack of sympathy for Israel is likely to lead to many Jews feeling a greater sense of alienation from the societies in which they live over time.
Given the apparent levels of concern among Jews today, much more needs to be done to invest in a robust and systematic approach to measuring antisemitism in society and its effects on Jews as part of a serious strategy to combat it going forward. This is particularly the case in the UK, which has fallen far behind the EU since leaving the European Union in this respect.
Author(s): Cambruzzi, Murilo
Date: 2023
Abstract: La ricerca rientra nel progetto PCTO sull’antisemitismo a cui hanno aderito 84 studenti di tre scuole superiori della Regione Lazio, due licei e un istituto d’istruzione superiore, insieme a Progetto Memoria e alla Fondazione CDEC per l’anno scolastico 2022-2023.

Studenti e studentesse delle classi terze e quarte, insieme ai docenti referenti hanno coinvolto Progetto Memoria quale tutor esterno (Sandra Terracina) e due dipartimenti della Fondazione CDEC (Betti Guetta, Stefano Gatti e Murilo Cambruzzi per l’Osservatorio antisemitismo; Patrizia Baldi per la Didattica) per sviluppare il progetto, ricevere formazione, essere coadiuvati nell’analisi e nella riflessione su stereotipi e pregiudizi, in particolare sugli ebrei. Tra gli obiettivi del progetto, la promozione di un processo conoscitivo sulle cause e sulle dinamiche dell’antisemitismo, indirizzato a far emergere comportamenti e atteggiamenti diffusi nella società, al fine di orientare ai valori di una collettività democratica e inclusiva, partendo dalla fotografia realizzata dall’indagine delle Fondazione CDEC. L’apprendimento di carattere storico, sociologico, psicosociale e statistico ha permesso agli studenti di sviluppare le attività a loro affidate. Sono stati stimolati a confrontarsi con figure esterne al mondo della scuola e a gestire, nelle varie fasi del progetto, dinamiche tra pari. Il lavoro di formazione e di tutoraggio si è tenuto in modalità ibrida.

Gli studenti coinvolti nel progetto di formazione hanno compilato un questionario (già utilizzato nell’anno scolastico precedente) finalizzato a valutare il grado di conoscenza degli ebrei e la presenza di pregiudizi e stereotipi nei loro confronti.

Il questionario è composto da 13 domande chiuse ed è stato somministrato tramite Google Forms, tra l’aprile e il maggio 2023, dagli studenti dei tre istituti che hanno partecipato alla seconda edizione del PCTO “Progetto sull’antisemitismo”.

La scelta metodologica è stata quella di coinvolgere nell’indagine i ragazzi del primo anno delle superiori e quelli dell’ultimo anno per cercare di valutare se il percorso scolastico (lungo 5 anni) possa avere un effetto sulla conoscenza degli ebrei e la condivisione di pregiudizi antisemiti.

In totale sono stati compilati 673 questionari 481 al liceo A (71.5%) e 29 al liceo B (4.3%), e 163 all’istituto d’istruzione superiore (24.2%). Il 73% degli studenti è iscritto al percorso scientifico e il 24% al tecnico, gli altri 3% si dividono tra il linguistico e il classico. Il 46 % degli studenti frequenta il primo anno e il 54 % il quinto. Il 45% ha dichiarato di appartenere al genere femminile e il 51% al maschile, il 4% rimanente non ha voluto indicarlo o ha indicato altro.
Date: 2024
Abstract: Les différentes réalités de l’antisémitisme sont enfin objectivées.

L’Institut Jonathas présente les résultats du premier sondage réalisé en Belgique sur la perception des Juifs, de l’antisémitisme, des autres minorités et de la guerre en cours à Gaza et en Israël.

Créé en mars 2024, l’Institut Jonathas est un centre d’études et d’action contre l’antisémitisme et contre tout ce qui le favorise en Belgique. Il a demandé à IPSOS d’objectiver et de mesurer, à la veille des élections du 9 juin, les opinions des Belges sur des sujets qui sont au cœur de sa raison d’être.

IPSOS a interrogé, du 8 au 12 mai, un échantillon de 1.000 personnes, représentatif de la population belge de 18 ans et plus, avec le même panel et la même méthodologie que pour les sondages politiques.

En l’absence de sondages pouvant tenir lieu de points de comparaison en Belgique, plusieurs questions ont été reprises de sondages récents menés en France par IPSOS ou par IFOP. Les résultats français sont indiqués ci-après, lorsque la comparaison avec les résultats belges est pertinente.

Le sondage réalisé par IPSOS pour l’Institut Jonathas met en lumière et objective les différentes facettes de l’image des Juifs et de l’antisémitisme dans la société belge :

Une image très moyenne des Juifs, 80 ans après la Shoah.
Des marqueurs d’antisémitisme primaire prégnants dans toutes les composantes de la société belge et sur-représentés à l’extrême-gauche, à l’extrême-droite et chez les musulmans
En plus de ces préjugés « traditionnels » (argent, pouvoir, religion…), des marqueurs d’antisémitisme dit « secondaire », aboutissant à banaliser la Shoah et à nazifier Israël
Une méconnaissance générale des Juifs, du judaïsme et de la réalité de l’antisémitisme en Belgique
Trois premières sources d’antisémitisme en Belgique, selon les Belges : l’hostilité à Israël, l’islamisme radical et les préjugés sur les Juifs
Un écho limité chez les Belges des sujets relatifs à Israël, à la Palestine et à la guerre, à l’exception d’une minorité dont certains éléments souhaitent la destruction de l’Etat d’Israël
Distance ou indifférence d’environ 50% des Belges vis-à-vis de la guerre entre Israël et le Hamas, mais aussi polarisation sur ce conflit de segments précis de la population belge.
La guerre, source d’inquiétude pour les Juifs en Belgique selon la majorité des Belges, mais aussi matière à hostilité contre les Juifs en Belgique pour une minorité de Belges
Un antisémitisme s’inscrivant dans une société belge plutôt tendue et inquiète concernant ses relations avec les différents groupes minoritaires et, en particulier, les musulmans et les Maghrébins.
Date: 2023
Abstract: Scholars have drawn attention to the prevalence of antizionist campaigning on campus, but previous studies have found lower levels of antisemitism among graduates. In this cross-sectional study, levels of antisemitism were measured among members of a large, demographically representative sample of UK residents (N = 1725), using the Generalised Antisemitism (GeAs) scale. Overall scores, as well as scores for the two subscales of this scale (that is, Judeophobic Antisemitism, JpAs, and Antizionist Antisemitism, AzAs) were measured, with comparisons being made according to educational level (degree-educated vs non-degree educated) and subject area (among degree holders only, classified using the JACS 3.0 principal subject area codes). Degree holders were found to have significantly lower scores than non-degree holders for Generalised Antisemitism and Judeophobic Antisemitism, while scores for Antizionist Antisemitism were effectively identical. Among degree holders, graduates from subjects under the JACS 3.0 umbrella category of Historical and Philosophical Studies exhibited significantly lower scores for Generalised Antisemitism and Judeophobic Antisemitism, and lower scores for Antizionist Antisemitism, although the latter association fell short of significance following application of the Holm-Bonferroni correction for multiple comparisons (unsurprisingly, given the large number of hypotheses and the small absolute number of respondents in this category, N = 65). Exploratory analysis of the dataset suggests possible further negative associations with antisemitism for graduates of economics, psychology, and counselling, which may have been concealed by the system of categories employed. These associations may have intuitive theoretical explanations. However, further research will be necessary to test whether they are statistically robust. The article concludes with a discussion of possible theoretical explanations for observed patterns, and some suggestions for further research.
Date: 2024
Abstract: Scholars have drawn attention to the prevalence of antizionist campaigning on campus, but previous studies have found lower levels of antisemitism among graduates. In this cross-sectional study, levels of antisemitism were measured among members of a large, demographically representative sample of UK residents (N = 1725), using the Generalised Antisemitism (GeAs) scale. Overall scores, as well as scores for the two subscales of this scale (that is, Judeophobic Antisemitism, JpAs, and Antizionist Antisemitism, AzAs) were measured, with comparisons being made according to educational level (degree-educated vs non-degree educated) and subject area (among degree holders only, classified using the JACS 3.0 principal subject area codes). Degree holders were found to have significantly lower scores than non-degree holders for Generalised Antisemitism and Judeophobic Antisemitism, while scores for Antizionist Antisemitism were effectively identical. Among degree holders, graduates from subjects under the JACS 3.0 umbrella category of Historical and Philosophical Studies exhibited significantly lower scores for Generalised Antisemitism and Judeophobic Antisemitism, and lower scores for Antizionist Antisemitism, although the latter association fell short of significance following application of the Holm-Bonferroni correction for multiple comparisons (unsurprisingly, given the large number of hypotheses and the small absolute number of respondents in this category, N = 65). Exploratory analysis of the dataset suggests possible further negative associations with antisemitism for graduates of economics, psychology, and counselling, which may have been concealed by the system of categories employed. These associations may have intuitive theoretical explanations. However, further research will be necessary to test whether they are statistically robust. The article concludes with a discussion of possible theoretical explanations for observed patterns, and some suggestions for further research
Date: 2023
Abstract: Quelques jours après l’attaque du Hamas en Israël, l’IFOP a réalisé pour le Journal du Dimanche, un sondage destiné à comprendre quelles étaient les représentations des Français à l’égard du conflit et de son impact sur une éventuelle importation de violences antisémites en France.

Premier enseignement de cette étude, le conflit au Proche-Orient apparaît comme particulièrement anxiogène. 86% des Français indiquent être inquiets (36% « tout à fait inquiets »), soit un niveau d’inquiétude proche de celui mesuré au début du conflit russo-ukrainien. Le sentiment d’inquiétude atteint son acmé dans certains segments de la population traditionnellement plus favorables à l’Etat Hébreu : les plus de 65 ans (44% de tout à fait inquiets parmi les plus de 65 ans contre 25% parmi les 18-24 ans) ou encore les électeurs de Valérie Pécresse (50% de « tout à fait inquiets »).

Deuxième enseignement de cette étude : les Français établissent clairement un lien entre les évènements au Proche-Orient et l’importation de violences antisémites en France. 48% des sondés estiment ainsi que les Français de confession juive sont plus en danger et 79% se déclarent inquiets que le conflit se traduise par une augmentation des actes antisémites.

Plus globalement, les Français identifient bien les « nouvelles formes d’antisémitisme » comme étant des causes à ce phénomène : 77% citent le rejet et la haine d’Israël, 76% les idées islamistes, soit des niveaux supérieurs à ceux mesurés pour les idées d’extrême droite (66%).

Dernier point, les pouvoirs publics bénéficient d’une certaine mansuétude dans l’opinion : 60% des Français estiment leur faire confiance pour assurer la sécurité des Français de confession juive. Jean-Luc Mélenchon suscite en revanche la défiance sur ce sujet : il apparait comme la personnalité politique qui suscite le moins de confiance pour lutter contre l’antisémitisme (17%), loin derrière Edouard Philippe (46%), Gerald Darmanin (42%), Marine Le Pen (42%) ou encore Emmanuel Macron (41%).
Author(s): Kovács, András
Date: 2005
Abstract: A kommunista rendszer bukása után Magyarországon is megjelent a nyílt antiszemitizmus. Voltak, akik úgy vélték, hogy mindez csak a szólásszabadság intézményesítésének kellemetlen következménye: most nyíltabban jutnak kifejezésre a korábban is meglévő, de lappangó antiszemita nézetek és ideológiák. Mások viszont megdöbbenéssel fogadtak a fejleményeket: attól tartottak, hogy a rendszerváltozás okozta megrázkódtatások újra életre keltették, felerősítették a korábbi évtizedek során halványulni látszott zsidóellenes előítéleteket.Valóban sok minden hangzik el ma az utcán, jelenik meg a házfalakon, újságokban, ami félelmet kelthet és kelt. De jogosak-e ezek a félelmek? Riasztó mértékű-e máris a zsidóellenesség a mai Magyarországon? Ebben a könyvben a magyarországi zsidóellenes előítéletek alakulását vizsgáltuk meg az elmúlt másfél évtizedben végzett szociológiai kutatások adatainak alapján. Az elemzés képet rajzol a zsidóellenes előítéletek gyakoriságáról, intenzitásáról, tartalmáról, kiváltó okairól és az előítéletes csoportokról. A különböző időpontokban keletkezett adatsorok összevetése során mindenekelőtt arra a kérdésre keresünk választ, hogy az előítéletesség változásai mögött kirajzolódnak-e az antiszemitizmus politizálódásának tendenciái, és azonosítható-e egy olyan számottevő csoport a mai magyar társadalomban, amely fogékony a politikai antiszemitizmus ideológiájára.
Author(s): Jikeli, Günther
Date: 2024
Date: 2023
Abstract: Настоящото проучване е възложено от Дипломатическия институт към Министерство на външните работи и е проведено от социологическа агенция Алфа Рисърч. То е част от проекта „Стратегическо сътрудничество между България и Норвегия в подкрепа на международните ангажименти на България за борба с антисемитизма и опазването на еврейското наследство“, финансиран по Финансовия механизъм на Европейското икономическо пространство и Норвежкия финансов механизъм. Проучването има за цел
да регистрира и анализира обществените оценки за отношенията между отделните етнически и религиозни общности, нагласите към езика на омразата и антисемитизма, ролята на познанието и на историческата памет като превенция срещу тези явления. Резултатите трябва да послужат като надеждна отправна точка за изготвяне и прилагане на първия Национален план за действие за борба с антисемитизма в България.
Основните задачи пред изследването са:
• Да опише видовете антисемитски нагласи и източниците на тяхното активиране и тиражиране.
• Да регистрира силата на привързаност към изразявани антисемитски тези.
• Да открои източниците на антисемитски послания и тяхната резултатност.
• Да открои потенциала за радикализация на антисемитските настроения.
• Да открои готовността за поведенчески прояви, провокирани от антисемитски нагласи.
• Да открои работещите форми на превенция срещу разпространение и доверие на антисемитски послания.
• Да опише възрастовите и социално-структурни динамики на възприемчивост към антисемитски послания и прояви.
• Да идентифицира равнището на познаване на еврейската общност.
• Да идентифицира нуждите от запознаване на масовата общественост с еврейската общност.
• Да идентифицира равнището на познание за Холокоста в Европа по времето на Втората световна война.
• Да идентифицира равнището на познание за събитията в България, свързани с еврейската общност по време на Втората световна война.
• Да идентифицира нуждите и възможностите за подобряване на информираността на българската общественост относно Холокоста в Европа и положението на еврейската общност в България по време на Втората световна война.
Date: 1991
Author(s): Arnold, Sina
Date: 2023
Abstract: Demonstrationen zum Nahostkonflikt, Übergriffe von Geflüchteten auf Jüdinnen und Juden – bei solchen Ereignissen steht oft die Frage im Mittelpunkt: Ist Antisemitismus unter Muslim*innen oder unter Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark verbreitet? Gibt es einen „importierten Antisemitismus“?

In der gesamten Gesellschaft ist Antisemitismus weit verbreitet – dazu liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Weniger Forschungsergebnisse gibt es hingegen zur Frage, wie verbreitet Antisemitismus unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist. Das Gleiche gilt für die über fünf Millionen Muslim*innen in Deutschland.

In einer MEDIENDIENST-Expertise stellt die Antisemitismusforscherin Dr. Sina Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema vor und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Journalist*innen ab.

Antisemitische Einstellungen: Gemischte Ergebnisse aus der Forschung
Die Forschung kommt insgesamt zu einem gemischten Ergebnis: Je nachdem, um welche Ausprägungen des Antisemitismus es geht, weisen Personen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen höhere oder geringere antisemitische Einstellungen auf als Personen ohne Migrationshintergrund und Nicht-Muslim*innen:

Beim klassischen Antisemitismus ist die Forschungslage bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund widersprüchlich: Manche Studien finden höhere, manche niedrigere und manche gleiche Werte im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter Muslim*innen ist die Forschungslage klarer: Sie weisen allgemein höhere Zustimmungswerte zu klassischem Antisemitismus auf als Nicht-Muslim*innen.
Sekundärer Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund weniger weit verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen gibt es kaum Unterschiede.
Israelbezogener Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen weiter verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Muslim*innen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen.
Die Forschung zeigt außerdem: Die Kategorie "Migrationshintergrund" ist nur bedingt aussagekräftig. Ein wichtiger Faktor für antisemitische Einstellungen ist die Aufenthaltsdauer: Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen schwindet, je länger Personen in Deutschland leben. Laut Arnold erlernen sie eine "soziale Norm gegen Antisemitismus" und kommen an Schulen mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kontakt, was sie möglicherweise für das Thema sensibilisiere. Eine weitere Rolle spielt, ob Personen eingebürgert wurden und aus welchem Herkunftsland und welcher Region sie kommen.
Antisemitischen Handlungen: Meistens rechte oder rechtsextreme Tatmotivation
Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Einstellungen, sondern findet auch Ausdruck in Handlungen, etwa in Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) unterschiedet bei der Erfassung antisemitischer Straftaten grundsätzlich nicht nach Migrationshintergrund oder Glaubenszugehörigkeit, sondern nur nach der politischen Einstellung. Die Polizei geht dabei zum Großteil von rechtsextremen Täter*innen aus – bei den rund 3.000 erfassten antisemitischen Straftaten 2021 von rund 84,3 Prozent rechtsextremen Täter*innen. An der Einordnung gibt es aber Kritik. Bei 4,2 Prozent der Vorfälle wird "ausländische Ideologie" als Motiv vermutet. Rund 1,9 Prozent der Vorfälle werden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet, was vor allem auf „islamistisch motivierten Terrorismus/Extremismus“ verweist.Quelle

Zudem gibt es die Jahresübersicht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS e.V.). Sie sammelt antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Sie enthält zwar nicht die Staatsbürgerschaft möglicher Täter*innen, aber wenn möglich deren politisch-weltanschaulichen Hintergrund. Von den 2.738 im Jahr 2021 registrierten Fällen wurden 17 Prozent als "rechtsextrem/rechtspopulistisch" eingestuft, 16 Prozent als "verschwörungsideologisch", 9 Prozent der Fälle dem antiisraelischen Aktivismus zugeordnet und 1 Prozent dem "islamisch/islamistischen" Milieu.Quelle

Auch die Wahrnehmung der Betroffenen, also Juden und Jüdinnen in Deutschland, kann einen Hinweis darauf geben, von wem antisemitische Handlungen ausgehen.

In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte von 2018 nahmen in Deutschland 41 Prozent der befragten Juden und Jüdinnen, die persönliche Diskriminierungserfahrungen gemacht hatten, bei Täter*innen einen "extremist Muslim view" an. Unklar ist hier, aufgrund welcher Eigenschaften diese Einordnung vorgenommen wurde, und ob Stereotype eine Rolle gespielt haben könnten.Quelle
Eine weitere Umfrage unter 553 Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigte 2017, dass 70 Prozent Sorge hatten, "dass der Antisemitismus in Deutschland zunehmen wird, weil viele Flüchtlinge antisemitisch eingestellt sind". 58 Prozent fühlen sich "in Deutschland als jüdische Person zunehmend unsicher aufgrund der derzeitigen Zuwanderung nach Deutschland". Stärkere Sorgen bereiten rechtspopulistische Strömungen (75 Prozent) und der Alltagsantisemitismus. 84 Prozent der Befragten finden, dass "der Antisemitismus auch ohne Flüchtlinge ein Problem in Deutschland ist."Quelle
Date: 2022
Abstract: Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 3.028 antisemitische Straftaten erfasst. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Erfassung in der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2001. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl nur um einen Ausschnitt, da sich das Problem des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft nicht allein auf Straftaten reduzieren lässt. So wichtig es natürlich ist, dass jede antisemitische Straftat entschlossen und mit allen rechtsstaatlichen Möglichkeiten verfolgt wird, muss der Kampf gegen Judenhass in einem breiten Kontext verstanden und adressiert werden. Denn die antisemitischen Vorfälle sind Ausdruck und Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Klimas, in welchem antisemitische Stereotype und Ressentiments weit verbreitet und akzeptiert sind. Neben den Straftaten kommt eine große Zahl antisemitischer Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze hinzu, wie sie der Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) jährlich in seinem Bericht dokumentiert. Zudem gilt es zu bedenken, dass sowohl die Straftaten als auch die von RIAS dokumentierten Vorfälle nur jene sind, die zur Anzeige gebracht beziehungsweise gemeldet wurden. Die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) kam im Jahr 2018 im Rahmen einer Befragung von Jüdinnen und Juden in zwölf europäischen Ländern zu dem Ergebnis, dass überhaupt nur 20 Prozent der Betroffenen antisemitische Straftaten zur Anzeige bringen oder anderweitig melden. Es ist also davon auszugehen, dass die Dunkelziffer nochmals erheblich höher ist.

Aufgrund dieser Erkenntnisse hat das American Jewish Committee (AJC) das Institut für Demoskopie Allensbach (IFD) mit der vorliegenden repräsentativen Umfrage beauftragt.

Und die Ergebnisse sind erneut ein Grund zur Sorge. Zwar zeigen die Daten nicht, dass antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung stark zugenommen haben, dennoch bestätigen sie, dass ein beachtlicher Teil der deutschen Bevölkerung antisemitische Stereotype und Ressentiments teilen, wie es seit Jahren konstant in anderen Umfragen nachgewiesen wurde. Dabei haben wir auch untersuchen lassen, wie verbreitet diese Einstellungen unter den Wählerinnen und Wählern der sechs im Bundestag vertretenen Parteien sind. Die Ergebnisse verdeutlichen abermals, dass Antisemitismus nicht allein ein Problem der politischen Ränder ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft tief verankert ist. Hier sind deshalb ausnahmslos alle demokratischen Parteien gefordert, diese Realität anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Auch deswegen können wir nur davor warnen, dass das Thema Antisemitismus als Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzungen genutzt wird. Die demokratischen Parteien sollten es vielmehr als ihre Aufgabe begreifen, über sonstige politische Differenzen hinaus zusammenzustehen und Antisemitismus gemeinsam entschlossen zu bekämpfen.

Im Gegensatz zu vielen bisherigen Studien haben wir im Rahmen dieser Untersuchung auch die Einstellungen von Musliminnen und Muslimen in Deutschland abgefragt. Ausschlaggebend waren hierbei nicht zuletzt die antisemitischen Ausschreitungen hierzulande im Mai 2021 während der israelischen Selbstverteidigungsmaßnahmen gegen den Raketenbeschuss der islamistischen Terrororganisation Hamas. Wenngleich es in der Vergangenheit immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen vor dem Hintergrund derartiger Auseinandersetzungen gekommen ist, so waren jene im vergangenen Jahr nicht nur erheblich gewalttätiger, sondern es zogen zum ersten Mal anti-israelische Demonstrationen in verschiedenen Städten gezielt vor Synagogen. Nur das Eingreifen der Polizei, wenn auch zum Teil verspätet, konnte Schlimmeres verhindern. Im Zuge dieser Proteste kam es zu zahlreichen antisemitischen Vorfällen, Bedrohungen und körperlichen Angriffen. Allerdings hat sich die quantitative Sozialforschung, zumindest in Deutschland, diesem Phänomen bisher nur unzureichend gewidmet. Dies ist umso überraschender, da in der bereits erwähnten Studie der FRA befragte Jüdinnen und Juden in Deutschland auf die Frage, welchem Spektrum sie den schlimmsten antisemitischen Vorfall, der ihnen in den letzten 5 Jahren widerfahren ist, zuordnen, mit 41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“ angaben. Unter den zwölf befragten Ländern war dies der höchste Wert in dieser Kategorie. Und die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage bestätigen, dass antisemitische Stereotype und Ressentiments in dieser Bevölkerungsgruppe durchgängig deutlich stärker vertreten sind als im Bevölkerungsdurchschnitt. Wie die Umfrage aber auch belegt, bedeutet dies selbstredend nicht, dass Antisemitismus allein ein Problem der muslimischen Community ist. Allerdings kann dieses immense Problem auch nicht ausgeblendet werden, wenn der Kampf gegen Antisemitismus erfolgreich sein soll.

Date: 2019
Abstract: Campaigning organisation Avaaz commissioned ICM Unlimited to conduct a nationally representative poll to look into attitudes of the British public towards Jews and Muslims.

Some of the key findings include:

Overall, just under half of British adults say that they have a positive view of Jews (47%), while 7% say that they have a negative view. When it comes to Muslims, the British public’s attitudes are more unfavourable. A quarter say that they have a negative view of Muslims (26%), while a third say that they have a positive view (32%).
2017 Conservative voters are more likely than those who voted Labour to have a negative view of Muslims. Just under four in ten of those who voted Conservative in 2017 say that they have a negative view of Muslims (37%), more than double the proportion of those who voted Labour who have a negative view (16%).
A greater proportion of people agree than disagree for four of the five statements about Muslims/Islam that Avaaz tested. That is, more people agree than disagree that: Islam threatens the British way of life (45% agree vs. 31% disagree), Islamophobia in Britain is a response to the everyday behaviour of Muslims (36% vs. 34%), parts of the UK are under Sharia law (33% vs. 28%), and that there should be a reduction in the number of Muslims entering Britain (41% vs. 25%). The only statement with which more people disagree than agree is: ‘Islamic terrorism reflects the views of the Muslim community in Britain’ (26% agree vs. 49% disagree).
Six in ten 2017 Conservative voters agree that ‘Islam threatens the British way of life’ (62%), compared to 35% of 2017 Labour voters.
When it comes to attitudes towards Jews, just over one in seven of people agree that ‘Jews have disproportionate influence in politics’ (15%). Among 2017 Labour voters, this figure rises to one in five (20%), compared to one in seven 2017 Conservative voters (14%).
Date: 2022
Abstract: From Foreword:

The events of 2021 have left their mark on Britain’s Jews.

For several weeks in May and June, during the conflict between Hamas and Israel thousands of miles away, antisemitism surged on British streets and campuses, online, in workplaces, schools and hospitals and in other institutions. Reported incidents broke records, with some making national headlines and prompting intervention by the Prime Minister.

Among the incidents were demonstrations that featured antisemitic speakers, chants and banners — some of which were endorsed, promoted and addressed by politicians, trade unionists and other luminaires — and convoys that saw allegations of the most despicable antisemitic incitement and violence in Jewish neighbourhoods.

These events weighed on British Jews, with almost eight in ten disclosing in our research that the various demonstrations, processions and convoys during the conflict caused them to feel intimidated as a Jew.

Consequently, there is a noticeable reversal this year in the optimism reflected in polling a year ago. Fewer British Jews believe that their community has a long-term future in the UK, and a record number — nearing half — have disclosed that they avoid displaying outward signs of their Judaism in public due to antisemitism.

Not only do perpetrators of antisemitism give the Jewish community reason for concern, but so does the criminal justice system. The Crown Prosecution Service has always performed poorly in our polling, but for the first time ever, a majority of British Jews do not believe that the police or the courts do enough to protect them either.

Antisemitism this year has also affected how British Jews view wider society. For the first time ever, a majority do not believe that their non-Jewish neighbours do enough to protect them, with many respondents deeply concerned about apathy towards Jews amongst the British public.

As our polling of the British public shows, there is reason for discomfort: almost one quarter of British adults believe that “Israel treats the Palestinians like the Nazis treated the Jews,” which is antisemitic under the International Definition of Antisemitism, and more than one in ten Britons have entrenched antisemitic views.

There are more specific incubators of antisemitism as well. Over eight in ten British Jews still feel that Labour is too tolerant of racism against Jews, belying Sir Keir Starmer’s claim to have “shut the door” on antisemitism in his Party. Almost all British Jews also believe that antisemitism in British universities and on social media is a problem — the first time these issues have been polled — underlining the need for action.

Britain cannot be content when almost half of a long-established minority community avoids disclosing identifying signs in public, or when a broad majority considers one of the two major political parties to be too tolerant of racism. It is not too late to make the right changes in politics, at universities, online and to criminal justice, but the time for action is now.