Vereint im Ressentiment: Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen. Leipziger Autoritarismus Studie 2024
United in Resentment: Authoritarian Dynamics and Right-Wing Extremist Attitudes. Leipzig Authoritarianism Study 2024
Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie? Die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.
Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland zuerst als Mitte-Studie und seit 2018 als Autoritarismus-Studie. Die Autoritarismus-Studie 2024 analysiert insbesondere Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus, Demokratieverdrossenheit und die sozialen Bedinungen der Ressentiments.
Zentrale Ergebnisse:
Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt ab. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie so gering wie zuletzt 2006.
Verdrossenheit mit den Parteien und Politiker:innen und fehlende Möglichkeiten der Partizipation wurden am häufigsten genannt.
Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt.
Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Trans*feindlichkeit wurden neu untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.
Erstmals wurden postkolonialer und antizionistischer Antisemitismus untersucht: 13,2 Prozent stimmen voll und ganz zu, dass es besser wäre, „wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.
Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland zuerst als Mitte-Studie und seit 2018 als Autoritarismus-Studie. Die Autoritarismus-Studie 2024 analysiert insbesondere Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus, Demokratieverdrossenheit und die sozialen Bedinungen der Ressentiments.
Zentrale Ergebnisse:
Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt ab. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie so gering wie zuletzt 2006.
Verdrossenheit mit den Parteien und Politiker:innen und fehlende Möglichkeiten der Partizipation wurden am häufigsten genannt.
Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt.
Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Trans*feindlichkeit wurden neu untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.
Erstmals wurden postkolonialer und antizionistischer Antisemitismus untersucht: 13,2 Prozent stimmen voll und ganz zu, dass es besser wäre, „wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.
How have right-wing extremist and authoritarian attitudes changed in Germany in 2024? Are prejudices and resentments increasing again in uncertain times? And what is the current attitude of Germans towards democracy? As a representative long-term survey, the Leipzig Authoritarianism Study 2024 can show the development of attitudes over time and offer explanations.
Since 2002, scientists at the University of Leipzig have been analyzing the development of authoritarian and right-wing extremist attitudes in Germany, first as a Mitte study and since 2018 as an authoritarianism study. The 2024 authoritarianism study analyzes in particular anti-Semitism, sexism and anti-feminism, disillusionment with democracy and the social conditions of resentment.
Key findings:
Satisfaction with democracy in Germany is declining. In the eastern German states, satisfaction with democracy is at its lowest level since 2006.
Dissatisfaction with parties and politicians and a lack of opportunities for participation were mentioned most frequently.
In western Germany, support for xenophobic statements has increased significantly and is now approaching the attitudes in the east. Xenophobia has thus developed into a resentment shared across the country.
Anti-Americanism, anti-capitalism and transphobia have been re-examined. The latter in particular is widespread.
For the first time, post-colonial and anti-Zionist anti-Semitism was examined: 13.2 percent fully agree that it would be better “if the Jews left the Middle East.”
Since 2002, scientists at the University of Leipzig have been analyzing the development of authoritarian and right-wing extremist attitudes in Germany, first as a Mitte study and since 2018 as an authoritarianism study. The 2024 authoritarianism study analyzes in particular anti-Semitism, sexism and anti-feminism, disillusionment with democracy and the social conditions of resentment.
Key findings:
Satisfaction with democracy in Germany is declining. In the eastern German states, satisfaction with democracy is at its lowest level since 2006.
Dissatisfaction with parties and politicians and a lack of opportunities for participation were mentioned most frequently.
In western Germany, support for xenophobic statements has increased significantly and is now approaching the attitudes in the east. Xenophobia has thus developed into a resentment shared across the country.
Anti-Americanism, anti-capitalism and transphobia have been re-examined. The latter in particular is widespread.
For the first time, post-colonial and anti-Zionist anti-Semitism was examined: 13.2 percent fully agree that it would be better “if the Jews left the Middle East.”
Antisemitism: Attitude Surveys Antisemitism Antisemitism: Far right Antisemitism: Left-Wing Democracy Main Topic: Antisemitism Surveys Racism
PDF made available with permission of author
Vereint im Ressentiment: Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen. Leipziger Autoritarismus Studie 2024. 2024: https://archive.jpr.org.uk/object-4339