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Date: 2024
Date: 2021
Author(s): Miller, Helena
Date: 2023
Abstract: The initiatives that took place to support Israeli families temporarily in the UK
started within three days after 7th October.
• Key organisations in the Jewish Community came together to help: JAFI, UJIA,
PaJeS, CST.
• They were supported by other organisations in various ways, e.g. JVN, and by
many individuals.
• There was a huge gap between the large number of expressions of interest in
school places and eventual places taken up.
• Each Local Education Authority Admissions process was different from each other,
and LEAs waived usual procedures to be accommodating and speed up the
admissions processes.
• Almost all temporary Israeli families were able to visit their UK school prior to
accepting a place and starting school.
• By November, more than 100 children had been placed in schools, mostly in the
primary sector.
• Whilst each school dealt uniquely with the situation of having temporary families in
their schools, there were many commonalities, e.g. acquiring school uniform,
communication, pairing with other Hebrew speakers.
• Relating to the school system in the UK has been a steep learning curve for these
families.
• PaJeS has been significantly involved in providing support, especially in
admissions advice, Hebrew, wellbeing, funding and resources.
• A concern at the beginning, which was that the regular school population would be
disadvantage by schools accepting these additional families, has not materialised.
• By the beginning of December 2023, although some families are still arriving, the
number of Israelis temporarily in UK schools has already begun to decrease.
• Some families who are leaving, want an option to return and want schools to “save”
their places for them, which challenges the schools.
Author(s): Arnold, Sina
Date: 2023
Abstract: Demonstrationen zum Nahostkonflikt, Übergriffe von Geflüchteten auf Jüdinnen und Juden – bei solchen Ereignissen steht oft die Frage im Mittelpunkt: Ist Antisemitismus unter Muslim*innen oder unter Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark verbreitet? Gibt es einen „importierten Antisemitismus“?

In der gesamten Gesellschaft ist Antisemitismus weit verbreitet – dazu liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien vor. Weniger Forschungsergebnisse gibt es hingegen zur Frage, wie verbreitet Antisemitismus unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist. Das Gleiche gilt für die über fünf Millionen Muslim*innen in Deutschland.

In einer MEDIENDIENST-Expertise stellt die Antisemitismusforscherin Dr. Sina Arnold die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema vor und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Journalist*innen ab.

Antisemitische Einstellungen: Gemischte Ergebnisse aus der Forschung
Die Forschung kommt insgesamt zu einem gemischten Ergebnis: Je nachdem, um welche Ausprägungen des Antisemitismus es geht, weisen Personen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen höhere oder geringere antisemitische Einstellungen auf als Personen ohne Migrationshintergrund und Nicht-Muslim*innen:

Beim klassischen Antisemitismus ist die Forschungslage bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund widersprüchlich: Manche Studien finden höhere, manche niedrigere und manche gleiche Werte im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter Muslim*innen ist die Forschungslage klarer: Sie weisen allgemein höhere Zustimmungswerte zu klassischem Antisemitismus auf als Nicht-Muslim*innen.
Sekundärer Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund weniger weit verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen gibt es kaum Unterschiede.
Israelbezogener Antisemitismus ist unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen weiter verbreitet als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Muslim*innen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen.
Die Forschung zeigt außerdem: Die Kategorie "Migrationshintergrund" ist nur bedingt aussagekräftig. Ein wichtiger Faktor für antisemitische Einstellungen ist die Aufenthaltsdauer: Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen schwindet, je länger Personen in Deutschland leben. Laut Arnold erlernen sie eine "soziale Norm gegen Antisemitismus" und kommen an Schulen mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kontakt, was sie möglicherweise für das Thema sensibilisiere. Eine weitere Rolle spielt, ob Personen eingebürgert wurden und aus welchem Herkunftsland und welcher Region sie kommen.
Antisemitischen Handlungen: Meistens rechte oder rechtsextreme Tatmotivation
Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Einstellungen, sondern findet auch Ausdruck in Handlungen, etwa in Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) unterschiedet bei der Erfassung antisemitischer Straftaten grundsätzlich nicht nach Migrationshintergrund oder Glaubenszugehörigkeit, sondern nur nach der politischen Einstellung. Die Polizei geht dabei zum Großteil von rechtsextremen Täter*innen aus – bei den rund 3.000 erfassten antisemitischen Straftaten 2021 von rund 84,3 Prozent rechtsextremen Täter*innen. An der Einordnung gibt es aber Kritik. Bei 4,2 Prozent der Vorfälle wird "ausländische Ideologie" als Motiv vermutet. Rund 1,9 Prozent der Vorfälle werden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet, was vor allem auf „islamistisch motivierten Terrorismus/Extremismus“ verweist.Quelle

Zudem gibt es die Jahresübersicht des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS e.V.). Sie sammelt antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Sie enthält zwar nicht die Staatsbürgerschaft möglicher Täter*innen, aber wenn möglich deren politisch-weltanschaulichen Hintergrund. Von den 2.738 im Jahr 2021 registrierten Fällen wurden 17 Prozent als "rechtsextrem/rechtspopulistisch" eingestuft, 16 Prozent als "verschwörungsideologisch", 9 Prozent der Fälle dem antiisraelischen Aktivismus zugeordnet und 1 Prozent dem "islamisch/islamistischen" Milieu.Quelle

Auch die Wahrnehmung der Betroffenen, also Juden und Jüdinnen in Deutschland, kann einen Hinweis darauf geben, von wem antisemitische Handlungen ausgehen.

In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte von 2018 nahmen in Deutschland 41 Prozent der befragten Juden und Jüdinnen, die persönliche Diskriminierungserfahrungen gemacht hatten, bei Täter*innen einen "extremist Muslim view" an. Unklar ist hier, aufgrund welcher Eigenschaften diese Einordnung vorgenommen wurde, und ob Stereotype eine Rolle gespielt haben könnten.Quelle
Eine weitere Umfrage unter 553 Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigte 2017, dass 70 Prozent Sorge hatten, "dass der Antisemitismus in Deutschland zunehmen wird, weil viele Flüchtlinge antisemitisch eingestellt sind". 58 Prozent fühlen sich "in Deutschland als jüdische Person zunehmend unsicher aufgrund der derzeitigen Zuwanderung nach Deutschland". Stärkere Sorgen bereiten rechtspopulistische Strömungen (75 Prozent) und der Alltagsantisemitismus. 84 Prozent der Befragten finden, dass "der Antisemitismus auch ohne Flüchtlinge ein Problem in Deutschland ist."Quelle
Author(s): Staetsky, Daniel
Date: 2023
Abstract: In this report:
We look into Jewish migration from 15 European countries - representing 94% of Jews living in Europe - comparing data from recent years to previous periods over the last century, and focusing on the signal that the current levels of Jewish migration from Europe send about the political realities perceived and experienced by European Jews.

Some of the key findings in this report:

Peak periods of Jewish migration in the past century – from Germany in the 1930s, North Africa in the 1960s and the Former Soviet Union in the 1990s, saw 50%-75% of national Jewish populations migrate in no more than a decade;
No European Jewish population has shown signs of migration at anywhere near that level for several decades, although recent patterns from Russia and Ukraine point to that possibility over the coming years;
France, Belgium, Italy and Spain saw strong surges in Jewish emigration in the first half of the 2010s, which declined subsequently, but not as far as pre-surge levels;
However, the higher levels of migration measured in these counties during the last decade have not reached the critical values indicating any serious Jewish ‘exodus’ from them;
For Russian and Ukrainian Jews, 2022 was a watershed year: if migration from these countries continues for seven years at the levels seen in 2022 and early 2023, 80%-90% of the 2021 Jewish population of Ukraine and 50%-60% of the 2021 Jewish population of Russia will have emigrated;
Jewish emigration from the UK, Germany, Sweden, the Netherlands, Austria and Denmark has mainly been stable or declining since the mid-1980s;
In Sweden, Denmark and the Netherlands, there has been some decline in Jewish migration over the observed period, with migration eventually settling at a new, lower level.
Date: 2017
Abstract: Настоящая книга представляет собой продолжение двух предыдущих изданий: "20 лет Большой алии" (2013) и “Четверть века Большой алии” (2017) и посвящена дальнейшим изменениям, которые претерпела еврейская русскоязычная община в Израиле. Наш анализ охватывает период с начала 1990-х годов до настоящего времени, и включает динамику общей численности репатриантов по республикам исхода, их расселение по городам и регионам Израиля, демографические аспекты, владение ивритом и англий-ским языком, компьютерную грамотность, армейскую/национальную службу, образова-ние (как взрослого населения, так и детей и молодежи). Особое внимание уделяется профессиональному трудоустройству репатриантов, и в частности, специалистов с выс-шим образованием. Рассматриваются также изменения в экономическом положении ре-патриантов, их состояние здоровья, а также общая удовлетворенность жизнью в Изра-иле, отношение к различным общественным институтам и уровень религиозности. По сравнению с предыдущим изданием, данные уточнены в соответствии с новыми источ-никами и с учетом тенденций последних лет.

Данные по репатриантам сопоставляются со всем еврейским населением Израиля, а по возможности – с еврейскими иммигрантами из бывшего СССР в США и Германии.
Книга предназначена для демографов, социологов, специалистов, занятых проблемами интеграции репатриантов в различных сферах и всех интересующихся данной пробле-мой.
Author(s): Hughes, Judith M.
Date: 2022
Date: 2002
Abstract: Komplexe Pflegebedarfe sind typisch für die jüdische Altenpflege in Deutschland. Am Beispiel des Altenzentrums der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main werden typischen Bedarfe und Pflegeprofile vorgestellt. Im Heim wohnen Überlebende des Holocaust, die die Verfolgung entweder in Europa oder in der Emigration überlebt haben. Seit einigen Jahren leben auch alte Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion im Heim, die erst im hohen Alter nach Deutschland gekommen sind. Die Bewohner des Heimes kommen aus 18 unterschiedlichen Herkunftsländern. Die Bewohnerstruktur ist multiethnisch und dementsprechend für Deutschland eher untypisch. Die tagesstrukturierende Betreuung der Dementen wird in zwei Sprachen angeboten, was auch für Deutschland eine neue Erfahrung ist. Die multiethnische und mehrsprachige Ausrichtung des Heimes veranlasste das Bundesministerium für Gesundheit, neue Betreuungskonzepte, die auf diese Struktur abgestimmt sind, als Modell zu fördern. Zum Erleben von Fremdsein als Basis für die Entfaltung des Milieus einer Institution werden abschließend einige Gedanken vorgestellt.    Das Datenmaterial, das hier Verwendung findet, stammt zum großen Teil aus unveröffentlichten Analysen, Protokollen und der Interpretation biographischer Interviews, die im Rahmen der Konzeptionsentwicklung für die transkulturelle Pflege im jüdischen Milieu angefertigt wurden. Es handelt sich dabei um Gruppenanalysen, die in der Arbeit mit Dementen entstanden sind, um Auswertungen von Bewohnerbefragungen und Workshops, sowie um die Interpretation von biographischen Interviews, die im Rahmen eines Projektes an der FH-Erfurt entstanden sind (Bock, M., Weitzel-Polzer, E.). Darüber hinaus wird das unveröffentlichte Schulungsmaterial und Seminarunterlagen von AMCHA, dem National Israeli Center for Psychosocial Support of Survivors of the Holocaust and the Second Generation, in die Auswertungen einbezogen.
Date: 2018
Abstract: There is consensus that experiences gained during immigration have an impact on health status. However, studies comparing health-related outcomes in homogeneous groups of immigrants living in different host countries are rare. In a sample of Jewish immigrants from the Former Soviet Union (FSU) in two different host countries, Germany and Israel, possible predictors of health-related quality of life (HRQoL) and satisfaction with life (SWL) were examined. In total, 359 Jewish immigrants from the FSU living in Germany (n = 180) and Israel (n = 179) completed the questionnaire measuring immigration-related and sociodemographic characteristics. HRQoL was assessed via Short Form Health Survey Version 2 (SF-12v2), and SWL via Satisfaction With Life Scale (SWLS). Hierarchical linear regression models were applied for analyzing immigration-related and sociodemographic predictors of HRQoL and SWL. Participants living in Israel scored higher on HRQoL, and no differences were found concerning SWL ratings. However, no direct influences of the host country were detected by predicting HRQoL and SWL scores. In both subgroups, immigration-related factors such as perceived discrimination or level of integration were found as significant predictors. In the face of different immigration waves in the host countries, Germany and Israel, the results display similarities rather than differences between the groups concerning the sociodemographic and immigration-related predictors on HRQoL and SWL. The findings using cross-cultural analysis level underscore the need of much more detailed future research on this issue.
Date: 2018
Abstract: Grundlagen
Die Migrationsforschung ergibt kontroverse Befunde über den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Migration sowie zu den Faktoren, die die psychische Gesundheit von Migranten beeinflussen. Es gibt zwar Hinweise auf Unterschiede zwischen Migrantengruppen aus verschiedenen Herkunftsländern, allerdings wurden bisher fast keine empirischen Studien über einzelne Migrantengruppen in Österreich unternommen.

Methodik
In der vorliegenden populationsbasierten Untersuchung wurden Depressivität und Ängstlichkeit von 96 jüdischen Migranten aus der ehemaligen UdSSR mit einem nach Alter und Geschlecht gematchten Sample mit 101 Österreichern verglichen. Weiters wurde der Einfluss von Akkulturationseinstellung und Religiosität auf die psychische Verfassung der Migranten untersucht. Depressivität und Ängstlichkeit wurden mit dem Beck-Depression-Inventory (BDI), dem State-Trait-Anxiety-Inventory (STAI) und dem Brief Symptom Inventory (BSI) erhoben. Die Akkulturationseinstellung wurde mit dem Vancouver Index of Acculturation (VIA) gemessen, die Religiosität mit einer selbstentwickelten Skala erfasst.

Ergebnisse
Die Juden aus der ehemaligen Sowjetunion waren signifikant depressiver und ängstlicher als die gebürtigen Österreicher, jedoch nicht häufiger von klinischen Depressionen betroffen. Integration als Akkulturationsstrategie (d. h. Interesse sowohl an der Herkunfts- als auch an der Aufnahmekultur) ging mit der niedrigsten psychischen Belastung einher. Die Religiosität wirkte sich protektiv auf Depressivität, nicht jedoch auf Ängstlichkeit aus.

Schlussfolgerungen
Die vorliegende Untersuchung erlaubt erste Rückschlüsse auf die psychische Gesundheit einer bis dato kaum untersuchten Migrantengruppe und weist auf einen Bedarf nach größerer Öffnung der österreichischen Mehrheitsgesellschaft den Migranten gegenüber hin.
Date: 2022
Abstract: Research about the relation between migration and mental health as well as factors influencing the mental health of migrants has been growing because challenges of migration can constitute a significant mental health burden. However, its divergent findings seem to reflect group-specific differences, e.g., regarding country of origin and receiving country. Almost no empirical studies about individual migrant groups in different receiving countries have been undertaken so far. The present population-based study explores symptoms of depression, anxiety, and somatization as well as quality of life in an Austrian and a German sample of ex-Soviet Jewish migrants. We mainly investigate the relationship of religiosity and perceived xenophobic and anti-Semitic discrimination to the psychological condition of the migrants. Standardized self-report scales, specifically the Beck-Depression-Inventory-II (BDI), State-Trait-Anxiety-Inventory (STAI), Brief Symptom Inventory (BSI), and WHO Quality of Life Questionnaire (WHOQOL-BREF), were used to measure mental health. Ex-Soviet Jewish migrants in Austria showed significantly more depression, anxiety, and somatic symptoms than those in Germany. Regression analyses support a protective effect of religiosity on mental health in the sample in Germany and an adverse effect of perceived discrimination in the sample in Austria. The present study reveals a less favorable situation for ex-Soviet Jewish migrants in Austria, in terms of income, residence status, and xenophobic attitudes in the local population, compared to the group in Germany. Furthermore, our data suggest that the receiving country matters for the mental health of this migrant group. However, further research is needed to support these conclusions.
Date: 2023
Author(s): Lev Ari, Lilach
Date: 2023
Abstract: The purpose of this study is to compare native-born and immigrant Jewish people from North African roots who reside in greater Paris regarding their multiple identities: ethnic-religious, as Jewish people; national, as French citizens; and transnational, as migrants and ‘citizens of the world’. This study employed the correlative quantitative method using survey questionnaires (N = 145) combined with qualitative semi-structured interviews. The main results indicate that both groups have strong Jewish and religious identities. However, while immigrants had fewer opportunities for upward mobility and were more committed to national integration, the younger second-generation have higher socio-economic status and more choices regarding their identities in contemporary France. In conclusion, even among people of the same North African origin, there are inter-generational differences in several dimensions of identity and identification which stem from being native-born or from their experience as immigrants. Different social and political circumstances offer different integration opportunities and thus, over the years, dynamically construct identities among North African Jewish people as minorities. Nonetheless, the Jewish community in Paris is not passive; it has its own strength, cohesiveness, vitality and resilience which are expressed not only in economic but also in social and religious prosperity of Jewish organizations shared by both the native-born and immigrants, who can be considered a ‘privileged’ minority.
Author(s): Kiesche, Veronika
Date: 2022
Abstract: Das Working Paper setzt sich mit Verschränkungen von Migrationserfahrung, Antisemitismus und antislawischem Rassismus auseinander und ergänzt damit die Publikationen des Projekts zu Russland und postsowjetischer Migration. Grundlage des Texts sind vier Interviews, die die Autorin Veronika Kiesche mit Angehörigen der zweiten Generation jüdischer Kontingentflüchtlinge durchgeführt hat.

Themen, die sich durch die Interviews ziehen, sind Fragen nach Zugehörigkeit und Identität, aber auch die Erfahrung von Fremdzuschreibung, Antisemitismus, antislawischem Rassismus und Diskriminierung.

Mit den jüdischen Zuwanderer*innen, die als sog. Kontingentflüchtlinge nach Deutschland kamen, waren bestimmte Vorstellungen, Erwartungen und Fantasien verbunden; die großzügige Einwanderungspolitik geschah nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der immer kleiner werdenden jüdischen Gemeinden in Deutschland. Die Menschen, die kamen, entsprachen allerdings nicht unbedingt diesen Vorstellungen. Wie die Autorin am Beispiel von Artikeln aus dem Spiegel zeigt, machten sich zunehmend Ressentiments breit und die Wahrnehmung der Zugewanderten verschob sich von Jüdinnen*Juden zu »Russen«. Verbunden damit waren alte, wiederkehrende antislawische Ressentiments – was nicht heißt, dass die jüdischen Immigrant*innen nicht auch Antisemitismus erlebten.

Der einführende Text von Prof. Dr. Hans-Christian Petersen zeigt die Ursprünge und Kontinuitäten des antiosteuropäischen und antislawischen Rassismus auf und macht deutlich: Postsowjetische Jüdinnen*Juden kommen in Migrationsdebatten noch zu wenig vor. Ihre Erfahrungen mit antislawischen Ressentiments bleiben eher unsichtbar, denn als weiße Migrant*innen werden sie nicht als von Rassismus Betroffene wahrgenommen.
Date: 2022
Abstract: Данная публикация проекта Ход истории / Ход историй посвящена еврейской жизни в современной России и является частичным переводом комплексного исследо­вания о России как о стране происхождения. В ней представлен обзор нарративов о евреях, иудаизме, Шоа и Израиле в России, выделены доминирующие темы и различные направления дискурса, а также процессы их изменения. Авторы Алиса Гадас и Далик Сойреф работают хронологически и в то же время анали­тически, таким образом, изменения и преемственность становятся столь же очевидными, как противоречия и амбивалентности.

В этой работе рассматриваются перспективы и проблемы современной еврейской жизни в России. Авторы проливают свет на то, как изменилась жизнь еврейской общины после распада Советского Союза и массовой эмиграции многих ее членов. Также описано развитие еврейских организации за последние 30 лет, их отношения друг с другом и с государством, особенно при усилении авторитаризма.

Дальнейшими темами являются самовосприятие евреев, проблемы современного антисемитизма и реакция на него общин и еврейских организации и общественности. Особое внимание уделяется исторической политике Кремля в отношении Второй Мировой Войны и Холокоста. Актуальная политическая риторика Путина и его легитимация агрессивной войны против Украины также анализируются в послесловии этой работы.

Author(s): Rock, Jonna
Date: 2022
Author(s): Jikeli, Günther
Date: 2017
Abstract: Antisemitische Feindbilder sind bei arabischen Flüchtlingen weit verbreitet. Dies belegt eine Studie, welche vom American Jewish Committee (AJC) in Auftrag gegeben wurde.

„Bisher beruhte diese wichtige Diskussion, etwa zum Thema Antisemitismus, lediglich auf der Ebene von Vermutungen. Nun haben wir ein wissenschaftlich-fundiertes Bild: Judenfeindliche Ressentiments, antisemitische Verschwörungstheorien und eine kategorische Ablehnung Israels sind bei vielen Flüchtlingen aus dem arabischen Raum weit verbreitet. Dies ist angesichts der tiefen Verwurzelung des Judenhasses in arabischen Ländern zwar nicht verwunderlich, dennoch hat uns die Klarheit einiger Aussagen überrascht. Das Problem ist komplexer als von manch einem angenommen“, sagte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute.

Die Studie wurde von dem Historiker und Antisemitismusforscher Dr. Günther Jikeli (Indiana University/Universität Potsdam) in Berlin durchgeführt. Hierfür wurden 68 Geflüchtete (18-52 Jahre) aus Syrien und dem Irak in Gruppeninterviews befragt. Eine aktuell laufende Folgestudie vom Forscher mit 85 Befragten bestätigt die Ergebnisse.

„Wir haben die Studie in Auftrag gegeben, um Antworten über Einstellungen zu Juden, Israel und demokratischen Werten unter Flüchtlingen aus dem arabischen Raum zu bekommen. Die Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Frage, wie die Integration von Geflüchteten gelingen kann“, so Berger weiter. „Die Ergebnisse der Studie sind erschütternd, aber nicht alle Flüchtlinge sind gleich und unser Verständnis muss viel differenzierter werden. Gerade diejenigen, die in Syrien oder dem Irak als religiöse oder ethnische Minderheiten verfolgt wurden, positionieren sich häufiger gegen Antisemitismus und für Israel."
Date: 2013
Abstract: This article explores the recent trend of return migration from Israel to countries of the former Soviet Union. The author analyses the current debates on the subject and, based on ethnographic fieldwork in Odessa, Ukraine conducted in 2005-2007, delves into the everyday experiences of «Russian» Israelis who have resettled in Odessa for personal and professional reasons. It focuses on their reasons for relocation and experiences of settling in their old/new environments, specifically their relationship to organized Jewish life and a sense of belonging. It argues that most returnees do not envision their relocation as a permanent decision and many do return to Israel or travel back and forth. In Odessa their experiences and connections to local Jewish life vary but for the most part returnees are concerned with improving their standard of living and see their relocation as a means of achieving that goal. It is too early to understand the full scope of «Russian» Israeli presence in the FSU, but we can already see that their future moves will most likely be determined by the personal and professional opportunities they encounter and family circumstances they face. The transnational orientations and open-ended journeys of «Russian» Israelis in Odessa complicate concepts of «Home» and «Diaspora» often applied to Israel and the Jewish people. On the one hand, leaving Israel constitutes Odessa as home; on the other hand, strong ties to Israel, displayed among many returnees, speak of Israel as a place of belonging. And yet other cases point to other realities where Russian Israelis explore other options or remain on the move. Placing the material in the wider context of Diaspora studies the author argues that «Home» and «Diaspora» are not fixed categories and can no longer be seen in a simplified manner of ideological constants.
Author(s): Michel, Karine
Date: 2009
Abstract: En cette fin de XXe, début de XXIe siècles, l'Europe a connu de multiples bouleversements sociaux, dont la chute du bloc soviétique. Une approche anthropologique des juifs d'ex-RDA aujourd'hui constituait dans ce cadre un sujet d'analyse fort intéressant. Considérées dans les pratiques effectives de ses acteurs, les Gemeinden juives de Saxe et de Berlin, communautés institutionnelles allemandes, nous ont permis d'appréhender le mécanisme spécifique de construction d'une identité. La judéité se meut actuellement au travers de la négociation de plusieurs variables différentes, telles que la religiosité, l'ethnicité ou la mémoire. Une analyse transversale, s'appuyant sur le mécanisme d'assignation interne et externe concomitants,permet de mettre en exergue, dans leurs formulations actuelles d'une part et dans leurs incohérences ou inadaptations d'autre part, les différents outils conceptuels à disposition dans ce mécanisme d'élaboraton. Ainsi, peut-on évoquer un retour à la religion pour les juifs immigrés de l'ex-Union soviétique aujourd'hui en ex-RDA ? La notion de communauté est-elle pertinente dans la désignation des juifs d'ex-RDA ? Comment comprendre la gestion du passé historique de l'Allemagne, après 50 ans de communisme, pour les juifs qui y résident actuellement ? Autant de questions trames de cette thèse, auxquelles nous tentons de répondre ici, par une analyse la plus fine possible de la réalité sociale juive existante aujourd'hui en ex-RDA.