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Date: 2019
Author(s): Lebourg, Nicolas
Date: 2025
Author(s): Hirndorf, Dominik
Date: 2023
Abstract: Der sozialwissenschaftlichen Einstellungsforschung kommt im Bereich Antisemitismus eine wichtige Radarfunktion zu. Welche (neuen) antisemitischen Narrative treten häufiger auf? Welche Gruppen schenken ihnen Glauben? Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat diese Potenziale in einer Studie zum Thema Meinungsvielfalt in einer offenen Gesellschaft vermessen. Weitere Einstellungen zu Aussagen mit Nähe zu Verschwörungsglauben, Links- oder Rechtsextremismus können Aufschluss über die Zusammensetzung der Antisemitismus-affinen Gruppe geben. Darüber hinaus zeigen sich Unterschiede bei antisemitischen Einstellungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und nach Parteianhängerschaft.

Einige Hauptergebnisse unserer Studie sind:

Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt antisemitische Aussagen entschieden ab. Die Zustimmung fällt gering aus.
Erhöhte Zustimmung findet sich unter Personen mit niedrigem formalen Bildungsabschluss, unter Menschen mit muslimischem Glauben und/oder Migrationshintergrund sowie innerhalb der AfD-Anhängerschaft.
Personen mit links- und rechtsextremistischen Einstellungen weisen signifikant häufiger antisemitische Einstellungen auf. Der Effekt fällt allerdings stärker bei einer Neigung zu rechtsextremistischen Einstellungen aus.
Verschwörungsglaube und klassischer Antisemitismus sind oft miteinander verknüpft. Beispielsweise stimmen Personen, die an die Existenz geheimer Mächte glauben, überdurchschnittlich dem antisemitischen Vorurteil zu, dass „reiche Juden die eigentlichen Herrscher der Welt sind“.
Date: 2024
Author(s): Holz, Klaus
Date: 2025
Abstract: Die vorliegende Expertise bietet eine systematische und differenzierte Analyse dieser antisemitischen Erscheinungsformen in Deutschland. Sie zeigt auf, wie sich antisemitische Narrative in unterschiedlichen Milieus – von rechtsextremen bis islamistisch und postkolonial geprägten – manifestieren und welche ideologischen Funktionen sie erfüllen. Dabei wird Antisemitismus nicht als isoliertes Vorurteil verstanden, sondern als Ausdruck kollektiver Identitätsbildung, in der sich gesellschaftliche Gruppen durch die Abwertung „der Juden“ selbst vergewissern.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der gegenwärtigen Antisemitismusprävention. Die Expertise nimmt vielfach bewährte pädagogische und zivilgesellschaftliche Ansätze in den Blick und verweist auf die Gefahren, die aus politisch-medial-rechtlicher Polarisierung, unklarer Begrifflichkeiten oder verkürzter Israelkritik resultieren. Sie plädiert für eine vertiefte historische Auseinandersetzung, Ambiguitätstoleranz und Selbstreflexion als Grundlage wirksamer Prävention.

Die Publikation ergänzt die laufenden Studien der Bertelsmann Stiftung zur gegenseitigen Wahrnehmung zwischen Deutschen und Israelis um eine zentrale analytische Perspektive. Wie unsere Studie „Deutschland und Israel heute. Zwischen Stabilität und Spannung“ gezeigt hat, ist Antisemitismus ein kritischer Stresstest für unsere politische Kultur, unser historisches Verantwortungsbewusstsein und unsere Fähigkeit zu kritischer Solidarität mit Israel.
Date: 2025
Abstract: Reports have indicated an increase in anti-Jewish hostility and antisemitic incidents following the Hamas terrorist attack in Israel on October 7, 2023, and the subsequent war in Gaza. In two studies (NStudy1 = 354 and NStudy2 = 490), we experimentally investigated the impact of priming with material referring to the war in Gaza on hostility toward Jews, and on antisemitism as well as other various ethnic groups (to determine whether this exposure specifically affected attitudes toward Jews or had a broader impact on ethnic attitudes in general). We also examined the indirect relationship between political orientation and anti-Jewish hostility and antisemitism, through sociopolitical factors such as global identification, out-group identity fusion, social dominance orientation, and misanthropy. Our results showed an experimental effect of increased negative attitudes toward Jews, as well as toward Britons and Scandinavians, but did not reveal an increase in antisemitism. This effect was not replicated in Study 2, possibly due to reduced media attention. The indirect effects suggested that political orientation (left vs. right-wing) was positively associated with anti-Jewish hostility and antisemitism through social dominance orientation. In contrast, conservative political orientation was negatively associated with antisemitism through out-group identity fusion with the Palestinian people. Our findings imply two distinct political pathways to antisemitism: one linked with classical political right-wing orientation and the other to a complex identity-based conflation of attitudes toward Israel with prejudice toward the Jewish ethnic group.
Date: 2023
Abstract: Ob im Klassenzimmer oder auf dem Sportplatz, in der Sozialen Arbeit oder der deutschen Erinnerungskultur – Antisemitismus ist immer noch trauriger Alltag in der postnazistischen Migrationsgesellschaft Deutschlands. Die Autor*innen beleuchten Kontinuitätslinien und aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus in der Bundesrepublik und blicken auf Akteur*innen, Ideologien und die Möglichkeiten von Bildung gegen Antisemitismus.

In der spezifischen Konstellation von postnazistischen ideologischen Kontinuitäten mit rassistischen und antisemitischen Deutungsmustern und gleichzeitig zunehmend (post-)migrantischen Identitäten wird gerade Antisemitismus immer wieder zum Gegenstand von Konflikten um Deutungsmacht und Aushandlungsprozessen. Während die Mehrheitsgesellschaft sich gerne für ihre vermeintlich gelungene Erinnerungskultur feiert und Antisemitismus externalisiert, in dem sie ihn mit dem Prädikat „importiert“ versieht, finden sowohl klassisch wie insbesondere auch israelbezogene antisemitische Narrative überdurchschnittlich großen Anklang in migrantischen Communities. Unabhängig davon, von welcher Gruppe sie gerade angefeindet – oder instrumentalisiert – werden: Für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist Antisemitismus alltäglich sichtbar.
Die antisemitischen Phänomene und Diskurse zu benennen und zu analysieren ist Ziel der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung, die insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen die Gelegenheit bietet, die Ergebnisse ihrer Forschung zum Thema zu präsentieren. Der vorliegende Sammelband ist dabei Auftakt einer Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit gegenwärtigen und historischen Erscheinungsformen, Ursachen und Lösungsansätzen des Antisemitismus in der deutschen Gegenwartsgesellschaft. Seine interdisziplinäre Ausrichtung liefert wichtige Anknüpfungspunkte aus diversen Perspektiven.
Date: 2025
Author(s): Kahn, Michelle Lynn
Date: 2022
Abstract: This article examines antisemitism and Holocaust denial in contemporary Far-Right German politics with a focus on the party Alternative for Germany (Alternative für Deutschland, AfD). The article argues that the AfD has attempted to ‘tiptoe around Nazism’—a phrase coined by the author, which describes how the party has strategically and haphazardly reacted to scandals as they arise in order to avoid being associated with Nazism and losing moderate voters. The first section investigates how the AfD has reacted to various internal scandals that have damaged its reputation. This analysis encompasses the party’s fraught relationship to the Islamophobic, anti-refugee organization PEGIDA (Patriotic Europeans against the Islamicization of the Occident) as well as the ‘Höcke Affair,’ in which prominent AfD leader Björn Höcke denigrated the Berlin Memorial to the Murdered Jews of Europe as a ‘monument of shame.’ The second section examines the AfD’s proactive attempts to tiptoe around Nazism by portraying itself as philosemitic and pro-Israel and courting Jewish voters as part of its controversial subgroup Jews in the AfD (Juden in der AfD, JAfD). Here it explains how JAfD members, particularly Jews who immigrated to Germany from the former Soviet Union, have rationalized their paradoxical support for this outwardly antisemitic and denialist party. The conclusion situates the AfD in the broader transatlantic context of Far-Right extremism, highlighting trends that may signal—yet, more likely, will fail to bring about—the party’s demise.
Editor(s): Poulton, Emma
Date: 2025
Editor(s): Poulton, Emma
Date: 2025
Date: 2024
Abstract: The findings of this report demonstrate a concerning rise in antisemitism and anti-Zionism in Europe since October 7, 2023, drawing on extensive data analysis of incidents, trends, online sentiments, and influential figures utilizing Open Source Intelligence (OSINT) methodologies.

Dramatic Increase in Sentiment: There has been a significant and consistent surge in both antisemitic and anti-Zionist sentiments across Europe, among both far-right and far-left groups. This more than 400% increase in hateful content is primarily linked to heightened anti-Israel sentiments following the country s response to the October 7
attacks.

Traditional Antisemitism: While the surge in sentiment correlates with growing anti-Israel sentiment, it has increasingly become intertwined with long-standing antisemitic stereotypes. Narratives suggesting that Jews exert disproportionate control, equating Jews with Nazis, or accusing them of genocidal intentions have
become more prevalent.

Geographical Concentration: The most concerning developments have been observed in the UK, France, and Germany—countries with substantial Jewish populations. This trend underscores the heightened risks faced by these communities, both online and in physical spaces.

Influencers and Content Generators: The primary drivers of antisemitic and anti-Zionist content have been pro-Palestinian advocates (both politicians, groups, and influencers) who o en employ antisemitic rhetoric to advance an anti-Israel agenda. This rhetoric seeks to delegitimize the state of Israel and its right to self-defense in the aftermath of the October 7 attacks.

This report serves as a critical resource for understanding the contemporary landscape of antisemitism and anti-Zionism in Europe, highlighting the urgent need for awareness and action in combating these dangerous trends.
Date: 2024
Date: 2024
Abstract: Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie? Die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.

Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland zuerst als Mitte-Studie und seit 2018 als Autoritarismus-Studie. Die Autoritarismus-Studie 2024 analysiert insbesondere Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus, Demokratieverdrossenheit und die sozialen Bedinungen der Ressentiments.

Zentrale Ergebnisse:
Die Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt ab. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit der Demokratie so gering wie zuletzt 2006.
Verdrossenheit mit den Parteien und Politiker:innen und fehlende Möglichkeiten der Partizipation wurden am häufigsten genannt.
Im Westen Deutschlands hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt.
Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Trans*feindlichkeit wurden neu untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.
Erstmals wurden postkolonialer und antizionistischer Antisemitismus untersucht: 13,2 Prozent stimmen voll und ganz zu, dass es besser wäre, „wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.
Date: 2024
Abstract: While concern about antisemitism is growing, especially online, agreement about what exactly constitutes antisemitism is declining, especially when it appears in contexts other than those associated with Nazism.
Based on four empirical case studies and combining various qualitative analyses of digital content and semi-structured interviews, this thesis explores expressions of antisemitic hate speech and how the discursive boundaries of what can and cannot be said about Jews are perceived, dealt with, and experienced by different actors in the Norwegian digital public sphere. These include key political actors on the far right and the left, as well as members of the small and historically vulnerable Jewish minority. Theoretically, the thesis combines sociological boundary theory with perspectives from media studies, antisemitism studies and multidisciplinary research on online hate.

The thesis shows how the neo-Nazi organisation Nordic Resistance Movement and online debaters in various comment sections push boundaries by producing and promoting antisemitic content in both explicit and implicit ways. It also shows how “anti-Islamic” far-right alternative media and left-wing political organisations draw boundaries through comment moderation on their digital platforms. A key finding is that antisemitic hate speech is a diverse and complex phenomenon that can be difficult to identify. Finally, the thesis also sheds light on the experiences of antisemitic hate speech among Norwegian “public Jews”.

Beyond the empirical findings, the thesis contributes to media studies by proposing an analytical framework for how the concepts of boundaries and boundary-making can be used to understand different key dimensions and dynamics of the digital public sphere, in particular, how hateful content is communicated and countered, and the consequences for those targeted.
Date: 2024
Date: 2022
Date: 2023
Date: 2024
Abstract: Seit dem tödlichsten Angriff auf jüdisches Leben seit der Shoah am 7. Oktober erreicht der offene Antisemitismus auch in Deutschland eine beispiellose Qualität. Dabei nehmen die Berührungsängste zwischen islamistischen, antiimperialistischen und sich selbst als progressiv verstehenden Milieus immer weiter ab. Im Zuge dessen wird Islamismus verharmlost und israelbezogener Antisemitismus verbreitet. Es kommt zu einer folgenschweren Radikalisierung, die insbesondere eine Bedrohung für Jüdinnen und Juden ist. Im Zivilgesellschaftlichen Lagebild #13 widmen wir uns diesen antisemitischen Allianzen, die Terror verharmlosen, Kultureinrichtungen und Geschäfte mit roten Dreiecken beschmieren, dem Symbol der islamistischen Hamas, die auf diese Art Feinde und mögliche Anschlagsziele kennzeichnet. Die vergangenen Wochen weit über den 7. Oktober haben gezeigt, dass diese Allianzen zu blankem Antisemitismus führen. Das stellt seit Monaten eine bedrohliche und gefährliche Situation für Jüdinnen und Juden in Deutschland dar, die droht auf kurz oder lang in Terror gegen Juden umzuschlagen.
Unsere Kernbeobachtungen:

1. Für Jüdinnen*Juden ist die Lage seit dem 7. Oktober katastrophal, auch in der Diaspora

Die sicheren Räume werden weniger und die Bedrohungslage ist dramatisch. Israelbezogener Antisemitismus greift um sich, getragen von einer Allianz aus Islamismus und Antiimperialismus.

2. Die antiimperialistische Linke erneuert im Kampf gegen den Staat Israel ihre altbewährte Allianz mit Islamist*innen

In den Auseinandersetzungen um den Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 fand eine erneute Fusionierung des antiimperialistischen mit dem islamistischen Antizionismus statt. Gruppierungen aus beiden Lagern stehen Seite an Seite, ihre Demosprüche fließen ineinander.

3. Rechtsextreme instrumentalisieren den Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass, um ihren Rassismus offen überall platzieren zu können

Die Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023 haben einmal mehr gezeigt, dass Teile der extremen Rechten ein instrumentelles Verhältnis zu Jüdinnen*Juden und zur Feindschaft ihnen gegenüber haben. AfD & Co. nutzen die Verherrlichung des Hamas-Terrors als Anlass, um Rassismus zu verbreiten.

4. Israelhass wirkt identitätsstiftend

Die Rede von und die Forderung nach bedingungsloser Solidarität mit Palästina führt immer wieder zu israelbezogenem Antisemitismus und bedeutet schließlich auch die Unterstützung palästinensischer Terrororganisationen wie Hamas und PFLP, was eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Sie bietet eine Gelegenheit, sich über Trennendes hinweg eine gemeinsame Identität zu konstruieren.

5. Soziale Medien spielen in der Allianzbildung eine entscheidende Rolle

Die Gruppierungen und Netzwerke der antiimperialis­tischen Linken und des Islamismus sind in den sozialen Medien sehr aktiv. Einige heizen, durch manipulatives Framing und Desinformation, die Stimmung gegen Jüdinnen*Juden und den Staat Israel an. Gerade anti­zionistische Influencer*innen nutzen die Dynamik, um Hetze zu verbreiten
Date: 2022
Date: 2024
Abstract: This article examines the relationship between the Far Right and Holocaust memory politics in the Netherlands through an in-depth analysis of the antisemitic and conspiratorial discourse of far-right politician Thierry Baudet and his party, Forum for Democracy (FvD). While the FvD positioned themselves as a victim of establishment politics from the outset, the party used their opposition to government COVID-19 policies to bolster the image of themselves as victim of state power as well as Jewish conspiracies.

This article argues that Baudet’s Holocaust relativization and his criticism of the evolving character of Dutch Holocaust memory are intimately tied to his and the FvD’s antisemitic worldview, in which Jews are to blame for the decline of a mythologized white, Christian Dutch nation. In this context, the FvD used Holocaust analogies on social media, in the Dutch parliament, and during rallies to simultaneously accuse Jews of exploiting a victim identity for moral legitimacy and to contest the government’s acknowledgment of Dutch collaboration and inclusion of Jewish experiences into a broader national narrative of the Second World War. In posing these challenges to the status of the Holocaust in contemporary memory politics, Baudet and the FvD attempt to rewrite Dutch history with the white, Christian population as the true bearers of Dutch heritage and identity. Examining the character and normalization of Holocaust relativization in a country still lauded internationally for its tolerance despite its delayed process of ‘coming to terms’ with its Holocaust past demonstrates the centrality of memory politics to far-right ideologies.
Editor(s): Rose, Hannah
Date: 2024
Author(s): Marincea, Adina
Date: 2023
Abstract: Common antisemitic visual representations are rooted in Ancient Christianity and the Middle Ages, but we have also witnessed new developments after the Holocaust and the condemnation of fascism. Stereotyping and dehumanization through zoomorphism, demonization, exaggeration of certain physical features anchored in the false presumptions of physiognomy and other visual devices have been weaponized across the centuries for racist and antisemitic agendas. This study undergoes a comparative analysis of two corpuses of antisemitic images from the Romanian press and social media at a distance of one century between them. I analyze the persistency, transformations, and new developments of antisemitic image codes popularized by the Romanian far-right from the start of the 20th century, through to the rise of fascism and the Second World War, up to the present-day social media. This visual qualitative analysis with critical historical insights is carried out on the following corpuses: a) a contemporary subset of 81 memes, digital stickers, and other visuals from 17 Romanian far-right Telegram channels and groups posted over the course of one year (August 2022 – August 2023); and b) 70 archival political cartoons published by 17 far-right ultranationalist newspapers (and one pro-Soviet communist newspaper) between 1911 and 1948. Findings show how persistent certain antisemitic stereotypes have proven across time and different cultural spaces – the hook-nose, zoomorphism, the blood-libel accusations, Judeo-Bolshevism, the satanic representations – and how the visual dimension serves to efficiently implant antisemitic narratives in the collective mind. These (visual) narratives are skillfully recontextualized to fit new (geo-)political realities – the post-Holocaust times, the COVID-19 crisis, the war in Ukraine.
Date: 2023
Date: 2022
Abstract: Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 3.028 antisemitische Straftaten erfasst. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Erfassung in der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2001. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl nur um einen Ausschnitt, da sich das Problem des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft nicht allein auf Straftaten reduzieren lässt. So wichtig es natürlich ist, dass jede antisemitische Straftat entschlossen und mit allen rechtsstaatlichen Möglichkeiten verfolgt wird, muss der Kampf gegen Judenhass in einem breiten Kontext verstanden und adressiert werden. Denn die antisemitischen Vorfälle sind Ausdruck und Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Klimas, in welchem antisemitische Stereotype und Ressentiments weit verbreitet und akzeptiert sind. Neben den Straftaten kommt eine große Zahl antisemitischer Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze hinzu, wie sie der Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) jährlich in seinem Bericht dokumentiert. Zudem gilt es zu bedenken, dass sowohl die Straftaten als auch die von RIAS dokumentierten Vorfälle nur jene sind, die zur Anzeige gebracht beziehungsweise gemeldet wurden. Die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) kam im Jahr 2018 im Rahmen einer Befragung von Jüdinnen und Juden in zwölf europäischen Ländern zu dem Ergebnis, dass überhaupt nur 20 Prozent der Betroffenen antisemitische Straftaten zur Anzeige bringen oder anderweitig melden. Es ist also davon auszugehen, dass die Dunkelziffer nochmals erheblich höher ist.

Aufgrund dieser Erkenntnisse hat das American Jewish Committee (AJC) das Institut für Demoskopie Allensbach (IFD) mit der vorliegenden repräsentativen Umfrage beauftragt.

Und die Ergebnisse sind erneut ein Grund zur Sorge. Zwar zeigen die Daten nicht, dass antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung stark zugenommen haben, dennoch bestätigen sie, dass ein beachtlicher Teil der deutschen Bevölkerung antisemitische Stereotype und Ressentiments teilen, wie es seit Jahren konstant in anderen Umfragen nachgewiesen wurde. Dabei haben wir auch untersuchen lassen, wie verbreitet diese Einstellungen unter den Wählerinnen und Wählern der sechs im Bundestag vertretenen Parteien sind. Die Ergebnisse verdeutlichen abermals, dass Antisemitismus nicht allein ein Problem der politischen Ränder ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft tief verankert ist. Hier sind deshalb ausnahmslos alle demokratischen Parteien gefordert, diese Realität anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Auch deswegen können wir nur davor warnen, dass das Thema Antisemitismus als Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzungen genutzt wird. Die demokratischen Parteien sollten es vielmehr als ihre Aufgabe begreifen, über sonstige politische Differenzen hinaus zusammenzustehen und Antisemitismus gemeinsam entschlossen zu bekämpfen.

Im Gegensatz zu vielen bisherigen Studien haben wir im Rahmen dieser Untersuchung auch die Einstellungen von Musliminnen und Muslimen in Deutschland abgefragt. Ausschlaggebend waren hierbei nicht zuletzt die antisemitischen Ausschreitungen hierzulande im Mai 2021 während der israelischen Selbstverteidigungsmaßnahmen gegen den Raketenbeschuss der islamistischen Terrororganisation Hamas. Wenngleich es in der Vergangenheit immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen vor dem Hintergrund derartiger Auseinandersetzungen gekommen ist, so waren jene im vergangenen Jahr nicht nur erheblich gewalttätiger, sondern es zogen zum ersten Mal anti-israelische Demonstrationen in verschiedenen Städten gezielt vor Synagogen. Nur das Eingreifen der Polizei, wenn auch zum Teil verspätet, konnte Schlimmeres verhindern. Im Zuge dieser Proteste kam es zu zahlreichen antisemitischen Vorfällen, Bedrohungen und körperlichen Angriffen. Allerdings hat sich die quantitative Sozialforschung, zumindest in Deutschland, diesem Phänomen bisher nur unzureichend gewidmet. Dies ist umso überraschender, da in der bereits erwähnten Studie der FRA befragte Jüdinnen und Juden in Deutschland auf die Frage, welchem Spektrum sie den schlimmsten antisemitischen Vorfall, der ihnen in den letzten 5 Jahren widerfahren ist, zuordnen, mit 41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“ angaben. Unter den zwölf befragten Ländern war dies der höchste Wert in dieser Kategorie. Und die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage bestätigen, dass antisemitische Stereotype und Ressentiments in dieser Bevölkerungsgruppe durchgängig deutlich stärker vertreten sind als im Bevölkerungsdurchschnitt. Wie die Umfrage aber auch belegt, bedeutet dies selbstredend nicht, dass Antisemitismus allein ein Problem der muslimischen Community ist. Allerdings kann dieses immense Problem auch nicht ausgeblendet werden, wenn der Kampf gegen Antisemitismus erfolgreich sein soll.

Date: 2021
Abstract: Eine internationale Mobilisierung des israelbezogenen Antisemitismus durch Organisationen, die der islamistischen Muslimbruderschaft und den Terrorgruppen Hamas und PFLP nahestehen oder mit ihnen sympathisieren, bildete den Hintergrund für zahlreiche Gewaltvorfälle und Bedrohungen von Jüdinnen_Juden im vergangenen Mai. Viele antisemitische Vorfälle ereigneten sich im Umfeld antiisraelischer Versammlungen, doch war für jüdische Communities die Bedrohung durch Antisemitismus vielfältig im Alltag spürbar. Dies geht aus dem gemeinsamen Bericht des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. (Bundesverband RIAS) und des Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA) über antisemitische Vorfälle im Kontext der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten im Mai 2021 hervor.

Der Bericht „Mobilisierungen von israelbezogenem Antisemitismus im Bundesgebiet 2021” befasst sich mit der internationalen und bundesweiten Mobilisierung von israelbezogenem Antisemitismus im Mai 2021 sowie mit den zwischen dem 9. und 24. Mai 2021 bekannt gewordenen antisemitischen Vorfällen in Deutschland im Zeitraum des bewaffneten Konflikts zwischen der Hamas und Israel.

Die Analysen des Forschungsinstituts IIBSA zeigen eine breite Mobilisierung des Antisemitismus, die von links/antiimperialistischem Spektrum über die politische Mitte bis hin zu nationalistischen, neonazistischen und islamistischen Milieus reichte. Verschiedene internationale Akteur_innen und ihre Sympathisant_innen waren an der Aufstachelung von antisemitischem Hass, Gewalt oder Terrorismus beteiligt, etwa die Palästinensische Front zur Befreiung Palästinas (PFLP), die Millî Görüş-Bewegung, die Grauen Wölfe und das türkische Präsidium für religiöse Angelegenheiten, Diyanet. Eine besondere Rolle nahmen hierbei bereits im Vorfeld der kriegerischen Auseinandersetzung Organisationen ein, die der islamistischen Muslimbruderschaft und den Terrorgruppen Hamas nahestehen oder mit ihnen sympathisieren, wie etwa die Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland (PGD).

Zeitgleich zur Eskalation im israelisch-palästinensischen Konflikt zwischen dem 9. und dem 24. Mai 2021 dokumentierte der Bundesverband RIAS deutschlandweit 261 antisemitische Vorfälle mit einem entsprechenden Bezug – im Schnitt mehr als 16 Vorfälle am Tag. Bekannt wurden u.a. 10 Angriffe, 22 gezielte Sachbeschädigungen und 18 Bedrohungen.

Dabei war Antisemitismus nicht nur auf den antiisraelischen Versammlungen zu beobachten, sondern ein alltagsprägendes Phänomen für Jüdinnen_Juden: Er begegnete ihnen am Arbeitsplatz, in Gesprächen und Diskussionen im Bekannten- oder Freundeskreis, im Umfeld von Synagogen, während zufälliger Begegnungen im Supermarkt, im öffentlichen Personennahverkehr, auf der Straße und im eigenen Wohnumfeld.
Date: 2022
Author(s): Byford, Jovan
Date: 2002
Abstract: The thesis examines Serbian conspiracy culture at the time of the NATO bombing of Yugoslavia in the spring of 1999. During the war, conspiratorial themes became a regular occurrence in Serbian mainstream media, as well as in pronouncements by the Serbian political establishment. For the most part, conspiratorial explanations focused on the machinations of transnational elite organisations such as the Bilderberg group or, more generally, on the conspiracy of 'the West'. However, conspiratorial accounts of the war occasionally invoked themes which were previously deemed to be beyond the boundaries of acceptable opinion, such as the allusion to a Jewish conspiracy or to the esoteric and occult aspects of the alleged plot. The thesis outlines the history of conspiracy theories in Serbia and critically reviews psychological approaches to understanding the nature of conspiracy theories. It suggests that the study of conspiratorial discourse requires the exploration of the rhetorical and argumentative structure of specific conspiratorial explanations, while paying special attention to the historical and ideological context within which these explanations are situated. The thesis is largely based upon the examination of the coverage of the war in the Serbian press. Recorded conversations with two well-known Serbian conspiracy theorists are also analysed. The study suggest that conspiratorial interpretations of the war drew upon a longstanding conspiracy tradition of explanation which has a strong anti-semitic legacy and is rooted in right-wing Christian ideology. Analytic chapters explore the discursive and ideological dynamics by which the anti-semitic and mystical aspects of the conspiracy tradition emerged briefly in Serbian mainstream media and political discourse. The thesis concludes by examining the status of conspiracy theories in Serbia in the aftermath of the political changes in October 2000.