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Author(s): Rompf, Hanna Maria
Editor(s): Twist, Joseph
Date: 2024
Abstract: In den letzten Jahren bringt eine jüngere Generation von Künstler*innen neue Ansätze zu gegenwärtigem Judentum in Deutschland in den öffentlichen Diskurs ein. Einige von ihnen lehnen eine deutsche Erinnerungskultur ab, die Juden als Teil eines Opferdiskurses definiert. Sie fordern dagegen selbstbewusst das Recht ein, ihre eigene Identität selbst zu bestimmen. Dabei konzentrieren sie sich verstärkt auf die multikulturelle Seite jüdischen Lebens und vertreten oft einen säkularen Ansatz dazu. Eine kontroverse Stimme ist Max Czollek, dessen Polemik Desintegriert euch! (2018) Deutschlands vermeintliche Bewältigung der NS-Vergangenheit und sein selbsterklärtes Image als Nation einer kulturellen Vielfalt als „Integrationstheater“ bezeichnet. Der Beitrag untersucht, inwieweit solche Positionen auch in literarischen Texten manifest werden. Denn vielfach schreiben jüdische Autor*innen in Deutschland aus einer migrantischen Perspektive. Ein Beispiel dafür ist der ukrainische Schriftsteller Dmitrij Kapitelman, der im Kindesalter als Kontingentflüchtling nach Deutschland einwanderte. Sein Buch Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters (2016) thematisiert seine zwischen gegensätzlichen kulturellen Einflüssen oszillierende Identität. Diese entspringt nicht nur den Gegensätzen zwischen seinem postsowjetischen sowie jüdischen Erbe und der Sozialisation in Deutschland. Sein fehlendes Zugehörigkeitsgefühl resultiert auch aus dem Hass gegen Minderheitenkulturen in der deutschen Gesellschaft nach der Wiedervereinigung. In seinem Text offenbart Kapitelman gesellschaftspolitische Missstände im Umgang mit Migranten und Juden und schreibt damit gegen Fremdenfeindlichkeit und nationalistische Tendenzen an.
Date: 2022
Editor(s): Meri, Josef
Date: 2017