"Orte, an denen man wachsen kann" - Empirische Rekonstruktionen vonSinnzuschreibungen im Zusammenhang mit der Eröffnung zweier norwegischer Gedenkstätten
"Places That Can Make Us Grow"—Empirical Reconstructions of how Meaning is Created in the Context of the Opening of Two Norwegian Memorial Sites
Der vorliegende Artikel ist das Resultat eines kleinen interdisziplinären Projekts zu Geschichtsbewusstsein, in dem wir Verfahren und Denkweisen von "Memory Research" – selbst ein interdisziplinäres Unterfangen – und Gesprächsforschung als linguistische und soziologische Disziplin kombiniert haben. Basis für die empirische Arbeit waren Interviews mit BesucherInnen der Eröffnungszeremonien für das Center for Studies of Holocaust and Religious Minorities (HL-Zentrum) in Oslo und das Falstad-Zentrum nördlich von Trondheim, Gedenkstätte eines ehemaligen SS-Strafgefangenenlagers und Menschenrechtszentrum. Der Artikel ist gleichzeitig ein programmatischer Versuch zu zeigen, dass Geschichtsbewusstsein am verlässlichsten in der Rekonstruktion von konkreter sprachlicher Interaktion zugänglich wird.
Im ersten Teil des Artikels beleuchten wir die öffentliche Erinnerungskultur im Zusammenhang mit dem Holocaust und der deutschen Besatzung in Norwegen und reflektieren über die Funktion von Erinnerungsstätten. Dieser Teil bildet den Rahmen für die folgenden mikroanalytischen Rekonstruktionen zweier Gesprächsausschnitte, in denen wir die Brechungen zwischen offizieller Erinnerungskultur und privaten Sinngebungsprozessen und Orientierungsbedürfnissen sichtbar machen.
Im ersten Teil des Artikels beleuchten wir die öffentliche Erinnerungskultur im Zusammenhang mit dem Holocaust und der deutschen Besatzung in Norwegen und reflektieren über die Funktion von Erinnerungsstätten. Dieser Teil bildet den Rahmen für die folgenden mikroanalytischen Rekonstruktionen zweier Gesprächsausschnitte, in denen wir die Brechungen zwischen offizieller Erinnerungskultur und privaten Sinngebungsprozessen und Orientierungsbedürfnissen sichtbar machen.
This article is the result of an interdisciplinary endeavor to study the topic of historical consciousness, in which theoretical and methodological approaches of memory research (an interdisciplinary discipline in itself) and conversation analysis (a discipline integrating sociological and linguistic concepts) are combined. The study was empirically based on interviews with visitors of the opening ceremonies for the Holocaust Centre in Oslo and the Falstad-Centre near Trondheim (a memorial site and human rights center). One of our aims in the article is to demonstrate that historical consciousness can best be traced in actual social interaction and how the conversation analytic approach can be employed to make it accessible.
We begin the article by giving an overview of the public memory culture related to the Holocaust and the German occupation of Norway and by reflecting on the function of memorial sites. This part establishes the frame for the microanalytic reconstructions of two interview segments. Through our analysis, we try to shed light upon the interplay and tensions between official memory culture and individual orientations and interpretations.
We begin the article by giving an overview of the public memory culture related to the Holocaust and the German occupation of Norway and by reflecting on the function of memorial sites. This part establishes the frame for the microanalytic reconstructions of two interview segments. Through our analysis, we try to shed light upon the interplay and tensions between official memory culture and individual orientations and interpretations.
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"Orte, an denen man wachsen kann" - Empirische Rekonstruktionen vonSinnzuschreibungen im Zusammenhang mit der Eröffnung zweier norwegischer Gedenkstätten. 2018: 1-54. https://archive.jpr.org.uk/10.17169/fqs-19.3.2778