Search results

Your search found 8 items
Sort: Relevance | Topics | Title | Author | Publication Year
Home  / Search Results
Date: 2024
Abstract: Die vorliegende Mixed-Methods-Studie untersucht die unterschiedlichen Perspektiven in Deutschland lebender Jüdinnen und Juden zum Thema des politisch-islamischen Antisemitismus sowie zur gesellschaftlichen Debatte um „importierten Antisemitismus“. Anhand eines Survey-Experiments (n = 295) zeigt der Beitrag zunächst, dass die Bedrohung als weniger gravierend wahrgenommen wird und die Differenzierung zwischen „Muslimen“ und „radikalen Muslimen“ zunimmt, je stärker die konkrete persönliche Betroffenheit im Vergleich zur allgemeinen Problemwahrnehmung angesprochen wird. Insbesondere links eingestellte und höher gebildete Befragte unterscheiden hinsichtlich der Bedrohungswahrnehmungen stärker zwischen „Muslimen“ und „radikalen Muslimen“. Die qualitativen Interviews offenbaren eine kritische Haltung gegenüber der Debatte um „importierten Antisemitismus“, weisen jedoch gleichzeitig auf das reale Problem des politisch-islamischen Antisemitismus hin. Die gesellschaftliche Debatte wird oft als moralische Selbstvergewisserung rechter und linker Gruppen betrachtet, wobei rechte Gruppen ihren eigenen Antisemitismus auf Muslimas und Muslime projizieren und linke Gruppen Antisemitismus nur als rechtsextremes Phänomen betrachten, wodurch der politisch-islamische Antisemitismus ausgeblendet werde. Die Befragten assoziieren Antisemitismus unter Muslimas und Muslimen und die davon ausgehende Bedrohung eher mit einer radikalen Auslegung des Islam als mit der islamischen Religion oder der muslimischen Gemeinschaft als solcher.
Date: 2010
Date: 2024
Date: 2020
Abstract: Basierend auf Daten des Jahres 2018 der Fundamental Rights Agency der Europäischen Union ermittelt der vorliegende Beitrag Ausmaß und Faktoren antisemitischer Vorurteilskriminalität in Deutschland. Zum einen werden die Erfahrungen von in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden mit persönlichen Belästigungen und Beleidigungen, Vandalismus und körperlicher Gewalt innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren vor dem Erhebungszeitpunkt beleuchtet. Zum anderen beschäftigen wir uns mit der geäußerten Furcht, zukünftig Opfer antisemitischer Übergriffe zu werden. Erfahrungen mit Gewalt und Vandalismus berichten 7 % der 1225 Befragten, und 44 % wurden in den letzten fünf Jahren belästigt, weil sie jüdisch sind. Vor allem Personen, die aufgrund des Tragens von Symbolen als Juden erkennbar sind, waren betroffen und vermeiden gelegentlich oder öfter Plätze in der lokalen Umgebung, weil sie sich dort unsicher fühlen. Wenn die Befragten hingegen in einer mehrheitlich jüdischen Nachbarschaft lebten, sank die Wahrscheinlichkeit Opfer von Belästigungen und Gewalttaten zu werden. Belästigt und beleidigt wurden zudem besonders religiöse Menschen und Personen, die die Unterstützung von Israel als sehr wichtig für ihre jüdische Identität erachten. Diese Personen fühlen sich, ebenso wie jene, die dem Erinnern an den Holocaust eine hohe Bedeutung beimessen, zudem stärker bedroht – eine Bestätigung der Vermutung, dass sekundärer und israelbezogener Antisemitismus ein großes Bedrohungspotential in der aktuellen gesellschaftlichen Situation darstellen. Als Reaktion auf die empfundene Bedrohung verzichten die Befragten zwar laut der vorliegenden Befragung nicht auf das Tragen von jüdischen Symbolen, aber stärkere Bedrohungswahrnehmungen korrelieren mit dem Vermeiden von als gefährlich eingeschätzten Plätzen sowie von jüdischen Veranstaltungen.
Date: 2013