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Date: 2016
Abstract: Untersuchungen ergeben, dass – je nach Blickwinkel oder Fragestellung – etwa 20 % der Bevölkerung in Deutschland „latent“ antisemitisch eingestellt sind. Dazu kommen 10 bis 15 %, die sich offen judenfeindlich äußern. Demnach ist mit etwa 30 – 35 % der Bevölkerung zu rechnen, bei denen antisemitische Ressentiments Teil des Weltbildes sind. Damit nimmt Deutschland im europaweiten Vergleich einen Mittelplatz ein. Die von antisemitischen Parolen und Gewalt begleiteten Proteste anlässlich der israelischen Militärreaktion auf den Beschuss Israels aus dem Gaza-Streifen im Sommer 2014 sowie die Attentate in Brüssel im Mai 2014, in Paris und Kopenhagen Anfang 2015 und erneut in Paris im November 2015 haben die Aufmerksamkeit vor allem auf den von Muslimen ausgehenden Antisemitismus gerichtet. Angesichts der Entwicklungen sind empirische Erhebungen dringend erforderlich. Sie stoßen allerdings auf methodische Schwierigkeiten und sind deswegen kaum fundiert vorhanden. Eine Bestandsaufnahme zum Thema im Frühjahr 2015 zeigt diese Dringlichkeit auf und zeichnet zugleich ein differenziertes Bild, das jüngsten medialen Zuspitzungen teilweise widerspricht. Wir dokumentieren das von der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgelegte Papier (Analysen & Argumente 170, KAS, Mai 2015) in wesentlichen Auszügen. Der Autor ist Inhaber des Ignatz Bubis-Lehrstuhls für Geschichte, Religion und Kultur des europäischen Judentums und Rektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.