Abstract: Jüdische Gemeinden sind mehr als religiöse Gemeinschaften, sie stellen das jüdische Kollektiv in einzelnen Ländern und Orten dar. Das Erscheinungsbild dieser Kollektive wird einerseits durch ihre Umwelt, andererseits durch innerjüdische Entwicklungen bestimmt. Die in diesem Band ersammelten Essays zeigen, daß die Juden durch Emanzipation, Akkulturation und Säkularisierung zum integralen Bestandteil ihrer Umwelt wurden, was zu neuen Formen religiösen, kulturellen und politischen Lebens geführt hat.
Inhalt
Ariel Muzicant (S. 11–13), 150 Jahre Wiener Kultusgemeinde
Eleonore Lappin (S. 15–20), Vorwort der Herausgeberin
I. Das Erbe der Habsburger Monarchie
Lois C. Dubin (S. 23–42), The Jews of Trieste: Between Mitteleuropa and Mittelmeer, 1719–1939
Mykola Kuschnir (S. 43–52), Czernowitz – Stadt ohne Juden? Das Bukowiner Judentum zwischen Mythos und Realität
Juraj Sedivy (S. 53–62), Im Schatten der großen Geschichte? – Die heutige Gemeinde in Pressburg/Bratislava
Géza Komoróczy (S. 63–101), Israeliten / Juden in ihrer Gemeinde. Juden in der ungarischen Gesellschaft der Nachkriegszeit, 1945–2000
II. Israelitische Kultusgemeinden in Österreich
Marsha L. Rozenblit (S. 105–130), From Habsburg Jews to Austrian Jews: The Jews of Vienna, 1918–1938
Evelyn Adunka (S. 131–137), Die Wiener jüdische Gemeinde
Michael John (S. 139–178), Gebrochene Kontinuität – Die Kultusgemeinde Linz nach 1945
Helga Embacher, Albert Lichtblau (S. 179–198), Die Jüdische Gemeinde in Salzburg seit 1867 – Ein Neubeginn nach 369 Jahren Verbannung
Niko Hofinger (S. 199–210), Eine kleine Gemeinde zwischen Erinnerung und jüdischem Alltag: Die Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck nach 1945
Dieter A. Binder (S. 211–241), Jüdische Steiermark - Steirisches Judentum
III. Juden auf Wanderschaft
Haim Avni (S. 245–265), „Insular Jewish Communal Life:“ Russian Jews in Argentina and German Jews in Bolivia
Edna Brocke (S. 267–281), Jüdisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland
Michel Abitbol (S. 283–294), From an „Israelite“ Identity to a „Jewish“ Identity and Back – French Jewry Forty Years After the Jewish Immigration from North Africa
Mira Katzburg-Yungman (S. 295–319), The New Synagogue in the New World
Renate Meissner (S. 32–345), „Auf den Schwingen des Adlers“ Von Jemen nach Zion
Sergio DellaPergola (S. 347-364), World Jewish Population at the Dawn of the 21st Century: Trends, Prospects and Implications
AutorInnen (S. 365–357)
Abstract: In der Migrationsforschung ist man sich einig, daß soziale und kulturelle "Integration" (auch wenn dieser Begriff unterschiedlich definiert wird) zusammengehören. Wie kompliziert dieser Prozeß ist, beweist das aktuelle Phänomen einer "transnationalen Diaspora" der "russischen Juden" (gemeint ist der sprachlich-kulturelle Zusammenhang einer jüdischen Migrationsbewegung aus den heutigen GUS-Staaten). Rund 1,5 Millionen Juden haben den Bereich der früheren Sowjetunion verlassen. Israel (1 Million Antragssteller), USA (300.000) und Deutschland (200.000) sind die bevorzugten Zielländer. MENORA 2004 stellt sich die Aufgabe, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Betroffenen zu ermitteln und durch historische und vergleichende Analysen dem Phänomen dieser "transnationalen Diaspora" näher zu kommen. Zugleich liefert das Jahrbuch einen Report über drei wichtige internationale Konferenzen, die im Juni 2003 zu diesem Thema in Potsdam stattfanden.
Mit Beiträgen von Mark Tolts, Kerstin Armborst, Michael Beizer, Volodymyr Oks, Julius H. Schoeps, Willi Jasper, Nataliya Gladilina, Vadim Brovkine, Michail Rumer-Sarajew, Natalia Tchernina, Efim Tchernin, Larissa Grutman, Barbara Dietz, Larissa Rmennick, Olaf Glöckner, Steven J. Gold, Nikolai Ariel Borschevsky, Irene Belozersky