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Date: 2012
Abstract: Das Urteil des Landgerichts Köln vom Mai 2012 zur Beschneidung hat heftige Kritik hervorgerufen, weil es eine elementare rituelle Praxis von Juden und Muslimen kriminalisiert und Religion auf eine Angelegenheit des Strafrechts reduziert. Überraschend war die Intensität der folgenden Mediendebatte. Sie zeigte, dass es nicht allein um ein Ritual und seine Begründung, sondern um Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der religiösen Selbstbestimmung geht. Die Autorinnen und Autoren des Bandes leisten aus interdisziplinärer Perspektive einen Debattenbeitrag und werben um Verständnis für eine Tradition, die für Juden und Muslime nicht verhandelbar ist. Inhaltsverzeichnis: Johannes Heil, Stephan J. Kramer: Das Zeichen des Bundes in der Kritik (9-14); I. Geschichte und Kultur. Joachim Friedrich Quack: Die traditionelle Beschneidung, ihr Verbot und ihre Sondergenehmigung im Alten Ägypten (17-22); Johannes Heil: Beschneidung als Motiv in Alteritätsdiskursen und Judenfeindschaft (23-35); Andreas Brämer: Die jüdische Beschneidungsfrage in Deutschland um 1850 (36-40); Daniel Krochmalnik: Mila und Schoa (41-50); Hanna Liss: Und auch meine Shabbate gab ich ihnen (51-60); Anat Feinberg: Brit Mila in der hebräischen Literatur (61-68); II. Recht und Rechte: Heiner Bielefeldt: Menschenrecht, kein Sonderrecht (71-82); Michael Germann: Die grundrechtliche Freiheit zur religiös motivierten Beschneidung (83-97); Kyrill-A. Schwarz: Die aus religiösen Gründen gebotene Beschneidung und das Verfassungsrecht (98-114); Franziska Kelle: Die Vereinbarkeit der rituellen Beschneidung bei Jungen mit der UN-Kinderrechtskonvention (115-133); Edward Schramm: Die Beschneidung von Knaben aus strafrechtswissenschaftlicher Sicht (134-145); Bijan Fateh-Moghadam: Strafrecht und Religion im liberalen Rechtsstaat (146-159); Benjamin Jokisch: Islamische Knabenbeschneidung in Deutschland (160-170); III. Medizin, Religion und Lebenspraxis: Robert Jütte: Die Medikalisierung eines religiösen Rituals - oder: von der wachsenden Deutungsmacht der Ärzte im Beschneidungsdiskurs (173-180); Antje Yael Deusel: Medizinische Aspekte der Brit Mila (181-190); Michael Bongardt: Vom Recht auf Freiheit und der Pflicht zur Toleranz (191-198); Gesa S. Ederberg: "durch dein Blut sollst du leben." (199-204); Giuseppe Veltri: (K)ein Konflikt zwischen Grundprinzipien: Das Wohl des Menschen und der jüdische Brauch der Beschneidung (205-216); IV. Die Debatte: Peter Widmann: Ein Gerichtsurteil und seine mediale Inszenierung (219-227); Micha Brumlik: Ein Urteil aus Köln - Der Gesetzgeber vor dem Ernstfall (228-232); Birgit E. Klein: Brit Mila: Innerjüdische Kritik und die Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterrollen (233-255); Havva Engin: Die deutsche Beschneidungsdebatte: Anmerkungen aus muslimischer Perspektive (256-260); Ulrich Deutschmann: Der Balken in meinem Auge (261-263); Juliane Wetzel: Judenfeindliche Stereotypisierungen: Das Beschneidungsurteil im öffentlichen Diskurs (264-276).