Abstract: Was bleibt, wenn die Zeuginnen und Zeugen der nationalsozialistischen Verbrechen gestorben sein werden? Seit Jahren ist diese Frage in allen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und pädagogischen Debatten über den Umgang mit der NS-Geschichte präsent. Was bleibt, sind die Zeugnisse, die Überlebende in ganz unterschiedlicher Form abgelegt haben: ihre Berichte, ihre literarischen, musikalischen und bildnerischen Verarbeitungen, ihre lebensgeschichtlichen Erzählungen, ihre Zeugenaussagen vor Gericht. Sie vermitteln eindrücklich die Auswirkungen und Schrecken der nationalsozialistischen Verfolgung. Aber sind sie Garanten dafür, dass die spezifische Erfahrungsgeschichte der NS-Opfer auch künftig in der öffentlichen Erinnerungskultur und in der Bildung bewahrt werden wird? Welchen Stellenwert haben sie in der Geschichtsforschung zu Nationalsozialismus und Holocaust? Und wie lassen sie sich in der Bildungspraxis am besten einsetzen? Die Veranstaltungsreihe „Entdecken und Verstehen. Bildungsarbeit mit Zeugnissen von Opfern des Nationalsozialismus“ der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) ist diesen Fragen nachgegangen. In fünf Seminaren wurden neueste Forschungsergebnisse sowie konkrete Bildungsmodule zu den wichtigsten Zeugnisformen vorgestellt und diskutiert. Die Resultate der Reihe sind in diesem Band dokumentiert