Abstract: Michael Whine presents an overview of the participation of European Muslim organisations in Holocaust commemorations. The Holocaust is viewed by many Muslims, particularly Arabs, as a European tragedy which led to negative implications and suffering in the Arab world through the creation of the State of Israel. The Holocaust is therefore often related to the Nakba. Whine’s analysis focuses on Muslims’ participation in Holocaust commemoration on the Holocaust Memorial Day, local initiatives in schools and Jewish-Muslim dialogue and the reaction of Muslim students to Holocaust education in school. Whine acknowledges that Muslims played only a minor part as victims or perpetrators during the Holocaust, but he argues that the rejection of Holocaust commemoration as a form of Zionist propaganda adopts Islamist and Arab nationalist antisemitism. Whine presents a case study of the Muslim Council of Britain which illustrates this kind of reaction to the Holocaust Memorial Day. However, he discusses other smaller organisations, individual Muslims and approaches to education in the UK, France, Austria, Switzerland, Norway, Germany and the Netherlands in order to provide examples of a more constructive approach. Whine argues that Holocaust commemoration has become a defining aspect of European history and identity.
Abstract: In den meisten islamischen Ländern fanden - anders als in Europa - keine gezielten Ermordungen von Jüdinnen und Juden oder Deportationen in Todeslager statt. Dieser Band geht der Frage nach, wie Musliminnen und Muslime als scheinbar "Unbeteiligte" zum Holocaust stehen. Behandelt werden unter anderem die Teilnahme von Muslimen am Holocaustgedenken, die Wahrnehmung der Schoah im arabischen und türkischen Raum sowie unter muslimischen Jugendlichen und die wachsende Verwendung antisemitischer Parolen.
Die Einstellungen von Muslimen zum Holocaust reichen von Mitgefühl und Anteilnahme über Gleichgültigkeit und die Frage "Was hat das mit uns zu tun?" bis zu Verharmlosung oder List es, so das Fazit, in der schulischen und außerschulischen Bildung umfassend über die Geschichte aufzuklären und dabei Perspektiven von Migrantinnen und Migranten stärker zu berücksichtigen.
Mit Beiträgen von Joëlle Allouche-Benayoun, Rifat Bali, Georges Bensoussan, Mehmet Can, Monique Eckmann, Remco Ensel, Evelien Gans, Karoline Georg, Ruth Hatlapa, Günther Jikeli, Philip Spencer, Kim Robin Stoller, Annemarike Stremmelaar, Sara Valentina di Palma, Esther Webman, Juliane Wetzel und Michael Whine
Topics: Antisemitism, Antisemitism: Muslim, Antisemitism: Far right, Anti-Zionism, Holocaust Denial, Holocaust Memorials, Holocaust Education, Holocaust Commemoration, Holocaust, Main Topic: Holocaust and Memorial, Jewish - Muslim Relations
Abstract: Damit hatte niemand gerechnet, jedenfalls nicht so schnell: Auf europäischen Straßen werden wieder Juden beleidigt, angegriffen oder sogar getötet. Auch in Deutschland häufen sich seit Jahren die Negativerfahrungen. Hassmails, Beschimpfungen, Vandalismus und die Bedrohung jüdischer Kinder an öffentlichen Schulen verunsichern die jüdische Gemeinschaft, mit fatalen Folgen: Ein Teil der Menschen zieht sich ins Private zurück und möchte nicht mehr als jüdisch wahrgenommen werden. Andere denken sogar an Auswanderung. Das neue Unbehagen sitzt tief, auch wenn manche Politiker sich für solidarisch erklären.
Was hat den Hass und die Abneigung gegenüber Juden in Deutschland so spürbar verstärkt? Zwölf Experten und Akteure gehen in diesem Band Ursachen für den Wiederanstieg des Antisemitismus nach. Sie scheuen sich nicht, kontroverse Themen aufzugreifen und antisemitische Potentiale zu benennen –egal ob in rechtsextremen, linksradikalen oder islamistischen Milieus, oder in von entsprechenden Weltanschauungen beeinflussten Personenkreisen, die weit in die Mitte der Gesellschaft reichen.