Abstract: Roger Waters, documenta 15. Wo BDS darauf steht, ist meistens Antisemitismus drin. Das Bundesverfassungsgericht ist klar: „Antisemitische Konzepte“ sind mit der Menschenwürde „nicht vereinbar und verstoßen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“. Der Bundesgerichtshof hat zudem festgestellt, dass das Relief der sogenannten Judensau an der Wittenberger Stadtkirche das Judentum als Ganzes verhöhnt und verunglimpft. Sie stelle ohne Distanzierung eine Rechtsverletzung dar.
Dennoch hob das Bundesverwaltungsgericht eine Entscheidung der Stadt München auf, die Raumvergabe von Kommunen an Organisationen zu verweigern, welche sich mit den Inhalten, Themen und Zielen der BDS-Kampagne identifizieren. Eine solche Beschränkung verstoße gegen die Meinungsfreiheit. Auch bei der documenta wurde mit der Kunstfreiheit argumentiert.
Muss man nicht strafbare Aussagen der BDS-Kampagne nicht nur hinnehmen, sondern ihnen auch noch städtische Einrichtungen zur Verfügung stellen? Oder kann der Staat zum Schutz der Menschenwürde gegen antisemitische Hetze auch mit nicht strafrechtlichen Mitteln vorgehen? Diesen Fragen ging eine Tagung des Tikvah Instituts nach, die in diesem Buch dokumentiert wird.
Mit Beiträgen von Norman Nathan Gelbart, Jan von Hein, Patrick Heinemann, Jonathan Heuberger, Matthias von Kaler, Christian Kirchberg, Gerhard Robbers, Alexander Roth
Herausgegeben vom Tikvah Institut und Volker Beck
Mit einem Vorwort von Volker Beck
Abstract: Staatsexamen am Feiertag? Arbeiten statt Neujahrsfest? Immer wieder kommt es im Alltag von Jüdinnen und Juden in Deutschland zu Konflikten zwischen religiösem Leben und weltlichen Ansprüchen und staatlichen Regelungen. Jüdische Studierende berichten davon, dass sie oft zwischen einem zügigen Studienabschluss und ihrem Glauben wählen müssen, da Prüfungstermine auf Samstag, also Schabbat, oder auf hohe jüdische Feiertage gelegt werden – ganz ohne Ersatztermine. Auch in der Arbeitswelt besteht oft kein Verständnis gegenüber der Befolgung der halachischen Arbeitsruhegebote. Alternative Prüfungstermine und Freistellungen von der Arbeit oder vom Schulunterricht für die Religionsausübung zu verweigern, verletzt aber die Religionsfreiheit und stellt eine unzulässige Benachteiligung dar.
Mit diesem Buch wird die Bedeutung der jüdischen Feiertage beleuchtet und gezeigt, wie der Gesetzgeber handeln müsste, soll die Religionsfreiheit von Jüdinnen und Juden in unserer Rechtsordnung den verfassungsrechtlich gebotenen Respekt erfahren.
Mit Beiträgen von Zsolt Balla, Daniel Fabian, Christian Gehring, Eric Haußmann, Susanna Kahlefeld, Rainer Kampling, Dorothea Marx, Sarah Serebrinski, Anna Staroselski, Heinrich de Wall
Herausgegeben vom Tikvah Institut und Volker Beck
Mit einem Vorwort von Volker Beck
Mit Grußworten von Patricia Ehret und Shila Erlbaum