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Author(s): Stender, Wolfram
Date: 2011
Date: 2024
Abstract: Wenn ein Zeitrahmen von der unmittelbaren Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart gezogen wird, so hat Unterrichtung in jüdischer Religion in Deutschland einen mehrfach kontextuellen Wandel vollzogen. So war im mehrere Jahre umspannenden Zeitraum der alliierten Besatzung Deutschlands, während dessen sich jüdische Bevölkerung v. a. in temporären Displaced Persons-Lagern und -Gemeinden befand, jüdischer Religionsunterricht dort zumeist einer Ausbildung nach zionistischen, also nationaljüdischen Kriterien untergeordnet. In einer zweiten Phase nach Schließung der DP-Einrichtungen, die mit einer erheblichen Abwanderung jüdischer Population einherging, war die Organisation jüdischen Religionsunterrichts ausschließlich eine Angelegenheit der sich neu konstituierenden jüdischen Gemeinden, die aufgrund fehlender materieller oder personeller Ressourcen in West- wie Ostdeutschland oft nur unzureichend umgesetzt werden konnte. In einer dritten Phase ab den 1960er-Jahren äußerte sich eine längerfristig bis dauerhafte Wiederverankerung jüdischen Gemeindelebens und jüdischen Unterrichts in (West‑)Deutschland u. a. in der Gründung zweier jüdischer Ganztagsschulen oder einem verstärkten Bemühen um die Beschaffung und Auswahl geeigneter Bildungsmedien. Ergänzende (z. T. ersetzende) Funktion in der Vermittlung von Kenntnissen der jüdischen Religionspraxis nahmen inzwischen auch jüdische Ferienlager für Kinder- und Jugendliche ein. Eine vierte Phase seit der Wiedervereinigung ist durch Zuwanderung v. a. aus Ländern der ehem. Sowjetunion von einer verstärkten binnenjüdischen Ausdifferenzierung und einer verstärkt staatlich angebundenen Religionslehre geprägt.
Date: 2024
Date: 2024
Date: 1991